Österreicher-Trio auf US-PGA-Tour gegen Weltelite
Die Europa-Tour der Profigolfer erlebt mit zwei Turnieren in Niederösterreich aktuell ihren Neustart, die US-PGA-Tour ist hingegen schon voll in Schwung. Beim Memorial-Turnier in Dublin (Ohio) sind ab Donnerstag erstmals in der weltweit wichtigsten Serie die drei besten Österreicher gemeinsam am Start. Bernd Wiesberger, Matthias Schwab und Sepp Straka messen sich mit der Weltelite.
Das mit 9,3 Millionen Dollar dotierte Turnier im Muirfield Village GC ist eines der lukrativsten im Kalender, entsprechend stark ist die Besetzung. Auch der Memorial-Rekordgewinner Tiger Woods (5 Erfolge) hat für sein erstes Turnier seit Mitte Februar genannt. Wie der 44-jährige Superstar, dem nur noch ein Sieg zum alleinigen Rekord von 83 PGA-Tour-Titeln fehlt, treten auch Wiesberger und Schwab ohne Wettkampfpraxis an. PGA-Tour-Spieler Straka absolviert hingegen schon sein sechstes Turnier in Serie, nach einem achten und 14. Platz ist das Selbstvertrauen groß.
Zudem hat der 27-jährige Straka wie rund 80 andere Spieler den Vorteil, schon in der Vorwoche auf dem gleichen Kurs gespielt zu haben. Seine zwei Landsleute konnten die zweiwöchige "Quarantäne" seit der Einreise immerhin zum Training nutzen, freilich ohne Coaches. Nur die Caddies sind beim Turnier als Begleitung erlaubt. "Es wird einen großen Unterschied geben. Die Spieler, die letzte Woche schon da waren, sind bereits auf die Gegebenheiten und Abläufe vor Ort eingestellt", sagte Wiesberger der APA.
Der 34-jährige Burgenländer hat sich auf Kiawah Island in South Carolina vorbereitet, dank der vorangegangenen Staatsmeisterschaft in Zell am See ist die Turnierroutine zumindest ein bisschen zurück. Vor dem ersten Antreten im Memorial ist Wiesberger positiv gestimmt. "Ich bin froh, dass es endlich wieder losgeht. Es war hart, das Geschehen auf der Tour nur via TV mitverfolgen zu können", sagte der sechsfache Sieger auf der Europa-Tour. Dass die Kollegen in den USA schon früher für die Weltrangliste punkten konnten, hatte für Kritik gesorgt. Wiesberger ist als bester Österreicher 29., Schwab 91.
Schwab war zuletzt zwei Wochen in Florida, wo das Coronavirus aktuell besonders stark grassiert und schottete sich in einem Golfresort in Orlando bestmöglich ab. So gab es für den 25-jährigen Steirer kein Einkaufen, keine Restaurantbesuche und Fitnesstraining nur solo in einer Garage. Am Dienstag absolvierten Wiesberger und Schwab eine gemeinsame Proberunde auf dem Kurs des kommenden Turniers (Par 72).
Straka ist der erste Österreicher mit fixer Spielberechtigung auf der US-PGA-Tour, die er seit der Saison 2018/19 besitzt. Der 27-jährige Vielspieler hat 2019/20 schon drei Top-Ten-Ergebnisse geschafft, ein viertes Resultat unter den besten zehn hatte in der Vorwoche ein Bogey am letzten Loch verhindert. Damit ist der gebürtige Wiener, der wie Schwab einen Uni-Abschluss in den USA besitzt, dabei, sich einen Namen zu machen. In der Tour-Saisonwertung ist er 62., in der Weltrangliste hat er sich heuer um 71 Plätze an die 136. Stelle verbessert.
Das meiste Interesse im Memorial neben dem Einstieg von Woods galt Bryson DeChambeau (Sieger 2018), Justin Thomas (2. der Vorwoche), Xander Schauffele, Patrick Cantlay (alle USA), der sich im Vorjahr den Siegerscheck über 1,638 Mio. Dollar gesichert hatte, und nicht zuletzt dem Weltranglisten-Ersten Rory McIlroy (NIR).
Zusammenfassung
- Die Europa-Tour der Profigolfer erlebt mit zwei Turnieren in Niederösterreich aktuell ihren Neustart, die US-PGA-Tour ist hingegen schon voll in Schwung.
- Beim Memorial-Turnier in Dublin (Ohio) sind ab Donnerstag erstmals in der weltweit wichtigsten Serie die drei besten Österreicher gemeinsam am Start.
- Bernd Wiesberger, Matthias Schwab und Sepp Straka messen sich mit der Weltelite.
- Vor dem ersten Antreten im Memorial ist Wiesberger positiv gestimmt.