ÖFB-U21 siegt in EM-Quali sensationell 2:0 gegen Frankreich
Der Rückstand auf die zuvor makellos gewesenen Franzosen und auch den Zweiten Slowenien konnte dank eines Doppelpacks von Paul Koller (25., 75.) auf zwei Zähler verkürzt werden.
"Was die Mannschaft geliefert hat, wie genau sie die Vorgaben umgesetzt hat, das war sensationell", verlautete ÖFB-Teamchef Werner Gregoritsch im ORF-Interview. Für den 65-jährigen Steirer sei es einer der schönsten Tage gewesen: "Weil uns überhaupt niemand was zugetraut hat."
Matchwinner Koller sprach von einem "brutalen Tag" für die ganze Mannschaft. "Wir haben richtig gut gefightet und im Endeffekt mehr als verdient gewonnen", sagte der Altacher. Gregoritsch hatte den Doppel-Torschützen laut eigener Aussage bis zu Mittag nicht für die Startelf eingeplant, ihn aus einem Bauchgefühl heraus aber doch nominiert. Das zahlte sich aus.
Fortgesetzt wird die Qualifikation erst am 26. März 2024 mit einem Heimspiel gegen das sieglose Schlusslicht Zypern. Für die mit 16 Mannschaften ausgetragene Endrunde im Sommer 2025 qualifizieren sich die Sieger der neun Gruppen und die drei besten Gruppenzweiten. Die restlichen sechs Zweiten ermitteln in einem Play-off drei weitere EM-Teilnehmer.
Der Erfolg gegen Frankreich war hochverdient, gleich viermal verhinderte das Aluminiumgehäuse weitere Tore. Zum Jahresabschluss geht es am Dienstag (18:00 Uhr/ORF Sport Plus & Joyn) noch in einem Testspiel in Ried gegen Nordmazedonien.
Die Franzosen wirkten vor 2.655 Zuschauer:innen nur in der Anfangsphase besser, ÖFB-Verteidiger Koller fing sich bereits nach eineinhalb Minuten bei einem taktischen Foul eine Gelbe Karte ein. Nach dem Ausfall des wohl schwer am Knie verletzten Johann Lepenant war von den Gästen aber nicht mehr viel zu sehen. Mit dem eingewechselten Salzburg-Spieler Lucas Gourna-Douath fehlten in der Offensive jegliche Ideen. Die Hausherren dominierten überraschend das Geschehen und erarbeiteten sich auch ein klares Schuss- sowie Chancenplus.
Guillaume Restes konnte einen Ballo-Abschluss mit einer Fußabwehr zunichte machen (21.). Nach dem verhängten Corner setzte der unbedrängte WAC-Offensivspieler einen Volley daneben. Ein weiterer Eckball führte kurze Zeit später zum Erfolg. Eine lange Hereingabe von Yusuf Demir brachte Leo Querfeld per Kopf wieder in die Mitte, und dort köpfelte Koller ein.
Das 2:0 lag in der Luft, Christoph Lang traf die Latte, den Abstauber setzte Demir am quasi leeren Tor vorbei an die Außenstange (30.). Nur ein einziges Mal kam die von Ex-Stürmerstar Thierry Henry gecoachte Truppe gefährlich in den Strafraum, da zielte Elye Wahi am Tor vorbei (36.).
Gleich nach Wiederbeginn bewahrte Nikolas Polster die Heimischen mit einer Fußabwehr im Duell mit Rayan Cherki vor dem Ausgleich (47.). Quasi im Gegenzug schoss Nikolas Veratschnig nach einem Konter drüber. Koller verpasste einen Kopfball-Doppelpack (59.). Noch gefährlicher wurde es in der 70. Minute, wo Manuel Polster mit einem Schuss aus extrem spitzen Winkel die Stange traf.
Die vergebenen Möglichkeiten rächten sich aber nicht, da Koller neuerlich nach einer Standardsituation erfolgreich war. Diesmal nach Demir-Ecke und Ballo-Fallrückzieher infolge einer Abwehr von Restes mit dem Fuß aus kurzer Distanz.
Danach geriet der Erfolg nicht mehr in Gefahr. Bernhard Zimmermann traf sogar noch ein weiteres Mal die Stange (95.). Nach dem Test-1:2 gegen Norwegen und dem bitteren Quali-0:1 in Slowenien gab es ein richtig kräftiges Lebenszeichen.