ÖFB-Team winkt gegen Türkei historischer Erfolg
Die Auswahl von Teamchef Ralf Rangnick geht nach dem Gruppensieg in einer ungewohnten Favoritenrolle ins Achtelfinal-Duell mit der Türkei. Gelingt der historische Einzug in die Runde der letzten acht, wartet im Berliner Olympiastadion der Sieger des Duells zwischen den Niederlanden und Rumänien auf die ÖFB-Auswahl.
Die Österreicher haben in der Heimat durch den Gruppensieg noch vor Frankreich und den Niederlanden eine große Begeisterung entfacht. "Dass wir als Erster aus dieser Gruppe rausgehen, ist schon eine außergewöhnliche Leistung. Wir bekommen schon mit, dass durch diese drei Spiele die Zuversicht und auch die Erwartungshaltung nochmal gestiegen sind", erklärte Rangnick.
Fußball-Euphorie in Österreich
Den großen Optimismus bewertet der Deutsche als zusätzliche Moralinjektion - die Gefahr, dass seine Kicker dadurch zur Überheblichkeit verleitet werden könnten, sieht der 66-Jährige nicht: "Die Spieler sollen sich da ruhig auch ein bisschen mittragen lassen von dieser Euphorie, aber meine Mannschaft kann das schon recht gut einordnen."
Rangnick berichtete von großem Selbstvertrauen im ÖFB-Kader: "Die Mannschaft weiß ganz genau, dass wir, egal gegen wen wir spielen, wenn wir unsere Top-Leistung bringen, jeden Gegner schlagen können. Sie ist dabei trotzdem komplett geerdet, weiß ganz genau, worauf esankommt."
Einmal mehr hob der Coach die Mentalität seines Teams hervor: "Die Energie, die wir auf den Platz bringen, ist das, was uns bisher zu einer besonderen Mannschaft gemacht hat."
"Emotionales Spiel" in Leipzig
Rangnick erwartet in Leipzig sowohl viele österreichische als auch türkische Fans. "Das wird sicher ein sehr emotionales Spiel", sagte der Nationaltrainer. Entscheidend kann es aus ÖFB-Sicht sein, in einer möglicherweise aufgeladenen Atmosphäre die Ruhe zu behalten und sich nicht auf Diskussionen einzulassen.
Offensiv-Mann Patrick Wimmer fehlt wegen einer Gelbsperre, Gernot Trauner wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel. Mit Stefan Posch, Kevin Danso, Maximilian Wöber, Philipp Mwene und Reservist Leopold Querfeld ist fast die gesamte Hintermannschaft mit einer Verwarnung vorbelastet.
Bei einer weiteren Gelben Karte würden sie ebenso wie Konrad Laimer, Christoph Baumgartner und Marko Arnautović im Viertelfinale zuschauen müssen. Im Vergleich zum 3:2 vor einer Woche gegen die Niederlande, als Rangnick auf mögliche Sperren Rücksicht genommen hatte und nicht mit seiner stärksten Elf den Gruppensieg erobert hatte, dürfte es Umstellungen geben.
Mögliche ÖFB-Startelf
Romano Schmid könnte im Team bleiben, Laimer dafür eine Etappe weiter nach hinten auf die Position von Florian Grillitsch rücken. Alexander Prass hat im Linksverteidiger-Duell mit Mwene ebenfalls Startelf-Chancen.
Bei den Türken fehlen die gesperrten Samet Akaydin und Hakan Çalhanoğlu. Vor allem Letzterer dürfte schmerzhaft vermisst werden. "Dass er ausfällt, ist etwas, was ihnen irgendwo wehtut", sagte Österreichs "Non-playing Captain" David Alaba. Laimer meinte dazu: "Wir wissen auch, dass das kein Nachteil für uns ist, er ist ein überragender Einzelspieler. Aber wir schauen auf uns selbst."
Rangnick betonte, die türkische Auswahl verfüge auch ohne Çalhanoğlu über genügend Qualität. "Wir brauchen gegen die Türkei wieder eine genauso starke Mannschaftsleistung", forderte der Trainer.
ÖFB-Gala gegen Türkei im März
Beide Teams trafen erst im März im Ernst-Happel-Stadion in einem Test-Match aufeinander, Österreich siegte damals mit 6:1. "Aber wir wissen, dass es ein komplett anderes Spiel wird", betonte Alaba.
Die türkischen Revanchegelüste für das Debakel lassen Laimer kalt. "Wir sind auch extra-motiviert und wollen das Spiel genauso gewinnen", erklärte der 27-Jährige. "Wir gehen mit mindestens genauso viel Leidenschaft in die Partie wie die Türkei."
Historische Chance für ÖFB-Team
Bei einem Aufstieg hätte Österreichs Männer-Team drei Siege in Folge gefeiert - im Rahmen einer großen Endrunde gelang dies zuletzt bei der WM 1954. Aktuell hält die ÖFB-Auswahl bei 14 Siegen, drei Remis und zwei Niederlagen aus den jüngsten 19 Länderspielen.
Gegen die Türkei steht die Bilanz bei neun Siegen, einem Unentschieden und sieben Niederlagen. Der bisher letzte Pflichtspielsieg gegen die Türken liegt allerdings schon über 35 Jahre zurück.
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Zusammenfassung
- Österreichs Fußball-Nationalteam kämpft am Dienstag um den erstmaligen Einzug ins EM-Viertelfinale.
- Nach dem Gruppensieg vor Frankreich und den Niederlanden geht das Team von Ralf Rangnick als Favorit ins Spiel gegen die Türkei.
- Patrick Wimmer fehlt wegen einer Gelbsperre und Gernot Trauner aufgrund einer Muskelverletzung.
- Im März besiegte Österreich die Türkei in einem Testspiel mit 6:1, erwartet jedoch ein völlig anderes Spiel.
- Bei einem Sieg hätte Österreich drei Siege in Folge bei einer großen Endrunde, was zuletzt bei der WM 1954 gelang.
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