Marcel HirscherAPA/Barbara Gindl

Marcel Hirscher: "Das wird eine Riesenherausforderung"

Österreichs beliebtester Ski-Star feiert sein Comeback, fährt aber für die Niederlande. Nun offenbarte Marcel Hirscher seinen konkreten Comeback-Plan. Der 35-Jährige: "Ich bin nicht mehr der Profi, der ich früher war."

Marcel Hirscher ist zurück. Und wie. Österreichs erfolgreichster Skifahrer der modernen Ära will es nach einer fünfjährigen Frühpension nochmal wissen. Wie es für Hirscher in den kommenden Monaten weitergeht, offenbarte der 35-Jährige am Mittwoch im niederländischen Zoetermeer.

Hirscher fährt für Niederlande

Der Ort war nicht zufällig ausgewählt. Hirscher wird von nun an für den niederländischen Ski-Verband an den Start gehen. Er wolle den jungen ÖSV-Fahrern keinen Startplatz streitig machen, lautete seine Erklärung im April. Deshalb der zukünftige Auftritt für die Niederlande, das Geburtsland seiner Mutter. Dementsprechend begann Hirscher den Medientermin auf Niederländisch.

Die Entscheidung soll Hirscher rund um seinen Geburtstag am 2. März gefällt haben. Im kommenden Winter wusste er nämlich noch nicht, was er eigentlich machen würde. Das Comeback von Lucas Braathen sei eine zusätzliche Inspiration gewesen. Dann kam der Gedanke: "Okay, irgendwie wäre es cool, wenn ich wieder Rennen fahren kann."

Video: Hirscher im PULS 24 Interview

"Erinnerungen - nicht FIS-Punkte"

Eigentlich habe sich für Hirscher "nicht viel geändert". Er war in den vergangenen fünf Jahren weiterhin viel auf der Piste unterwegs. Nun aber nicht als Vorbereitung auf Sölden, Schladming und Co. - sondern um die Ski seiner Van-Deer-Marke zu testen. Mit seinen eigenen Brettern schon bald Rennen zu absolvieren, damit würde sich Hirscher einen "Lebenstraum" erfüllen.

Das "C-Wort" (Comeback) verwende Hirscher ungern, denn: "Ich bin nicht mehr der Profi, der ich früher war. [...] Das ist nach fünf Jahren überhaupt nicht möglich." Die Erwartungshaltung sei jetzt eine andere. "Wir sammeln Erinnerungen - und nicht FIS-Punkte." Früher habe bei Hirscher das Leben zum Skifahren passen müssen, jetzt müsse aber das Skifahren zum Leben passen.

So geht's mit Hirscher weiter

Vor dem Spaß kommt jetzt aber mal die Pflicht. Dass Hirscher beim Weltcup-Auftakt in Sölden (Ende Oktober) mit dabei sein wird, ist alles andere als fix. Nach fünf Jahren Pause bedarf es da einiger Punkte. Deswegen fliegt Hirscher mit einem kleinen Team am 9. August nach Neuseeland für ein paar kleine Rennen. "Ich bin gespannt, wie sich das anfühlen wird, wenn ich wieder ein Startleiberl anhabe", so Hirscher.

Bereits zuvor erwarten Hirscher zwei harte Wochen Konditionstraining, gefolgt eben von den ersten Tests in Neuseeland. Eine Vorhersage, wie stark der achtfache Gesamtweltcup-Sieger sein wird, wagt er nicht. Spaß hin, Erwartungshaltung her - eines ist Hirscher bereits jetzt klar: "Das wird eine Riesenherausforderung."

Video: Hirscher - die Pressekonferenz in voller Länge

ribbon Zusammenfassung
  • Marcel Hirscher feiert nach fünf Jahren Frühpension sein Comeback und fährt künftig für den niederländischen Ski-Verband, um den jungen ÖSV-Fahrern keinen Startplatz zu nehmen.
  • Der 35-Jährige wird am 9. August nach Neuseeland fliegen, um einige kleine Rennen zu fahren, und zuvor zwei harte Wochen Konditionstraining absolvieren.
  • Ob Hirscher beim Weltcup-Auftakt in Sölden dabei sein wird, ist noch ungewiss, da er betont, dass er nicht mehr der Profi von früher ist und nun Erinnerungen statt FIS-Punkte sammeln möchte.