"Rostiger" KAC bei euphorischen Pioneers unter Zugzwang
Es war die Sensation des Play-off-Starts in der win2day ICE Hockey League. Der EC-KAC, Sieger des Grunddurchgangs und haushoher Favorit, kassierte am Sonntag zum Viertelfinal-Auftakt gegen die BEMER Pioneers Vorarlberg (Tabellenplatz 10) eine bittere 0:2-Heimniederlage.
Bereits am Dienstag (19.05 Uhr/PULS 24 & JOYN) stehen die "Rotjacken" unter Druck, in der Best-of-7-Serie nicht mit 0:2 in Rückstand zu geraten. Erklärungsbedarf ist nach dem Fehlstart vorhanden. Die locker aufspielenden Pioneers freuen sich hingegen auf eine magische Eishockey-Nacht in der Vorarlberghalle.
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Unter Schock
Symbolisch für den Fehlstart des Rekordmeisters: Bereits nach 17 Sekunden sorgte Pioneers-Legionär Nick Pastujov für die frühe Führung. Doch auch die restlichen 59:43 Minuten wirkte die Klagenfurter Offensive über weite Strecken harmlos. Matt Fraser und Co. scheiterten stets an Vorarlberg-Goalie David Madlener, der einen Traumtag erwischte und alle 28 (großteils harmlosen) Schüsse parierte.
Für Klagenfurt - im Grunddurchgang mit satten 3,8 Toren pro Partie - war es erst die zweite Nullnummer der gesamten Saison. Zur ersten kam es beim Grunddurchgangsfinale bei HCB Südtirol Alperia (0:3), wo es für die "Rotjacken" um nichts mehr ging. Insgesamt sind die Klagenfurter nun bereits 123:49 Minuten ohne Torerfolg.
KAC - Pioneers: Highlights
"Rostiger" KAC
Headcoach Kirk Furey machte sich direkt nach der Partie auf die Suche nach möglichen Gründen. "Nach zehn Tagen Spielpause waren wir rostig", resümierte der 48-Jährige. Die Pioneers auf der anderen Seite kamen mit mehr aktueller Spielpraxis im Gepäck an den Wörthersee, spielten sich im Pre-Play-off gegen HC TIWAG Innsbruck in einen wahren Flow.
Die Play-off-Debatte um Spielpraxis im Gegensatz zu Regenerationszeit ist nichts Neues. Für manch alteingesessenen Eishockey-Fan eine ungültige Ausrede, ist die Furey-Begründung für PULS 24-Experte Anton Bernard "ein berechtigter Punkt".
"Vorarlberg war voll im Kampfmodus und das hat sich vom ersten Wechsel an gezeigt. Der KAC muss erst wieder in die Gänge kommen - und ist am Dienstag in Feldkirch gefordert. Das können die Pioneers nutzen und für die nächste Überraschung sorgen", erklärt der zweifache ICE-Meister.
Feldkicher Euphorie
Während der KAC - ebenso wie Lokalrivale EC iDM Wärmepumpen VSV (2:5 in Bozen) - noch auf der Suche nach den Play-off-Gängen ist, befindet sich Vorarlberg bereits im sportlichen Rausch. Nach dem Auswärtserfolg in Kärnten schafften es die Pioneers sogar auf die Titelseite der "Vorarlberger Nachrichten". Im "Ländle" ist es wieder cool, Eishockey-Fan zu sein.
"Ich liebe diese Jungs in der Kabine so sehr", sagte ein stolzer Headcoach Dylan Stanley nach dem Überraschungssieg. Für Spiel 2 erwarte er "einen weiteren Krieg". Erwartet wird auch ein Vorarlberger Hexenkessel, der Erinnerungen an die Blütezeit der VEU Feldkirch in den 1980er- und 1990er-Jahren wecken könnte.
Die Play-offs der win2day ICE Hockey League im Free-TV: PULS 24, puls24.at und JOYN übertragen am Dienstag, den 5. März, live ab 19.05 Uhr das zweite Viertelfinalduell zwischen den BEMER Pioneers Vorarlberg und dem EC-KAC.
Zusammenfassung
- Titelfavorit KAC verlor überraschend mit 0:2 gegen die Pioneers Vorarlberg im Play-off-Start der win2day ICE Hockey League.
- Pioneers-Goalie David Madlener glänzte, indem er alle 28 Schüsse des KAC abwehrte und somit einen Shutout erreichte.
- Die Vorfreude in Vorarlberg ist groß, da die Pioneers mit dem Sieg gegen den KAC eine Euphorie wie in den erfolgreichen Zeiten der VEU Feldkirch entfachen.