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Hörl bei erneutem Kobayashi-Sieg in Garmisch Fünfter

Österreichs Skispringer haben am Neujahrstag in Garmisch-Partenkirchen ein nicht erstrebenswertes Jubiläum nicht verhindern können. Zum zehnten Mal in Folge gab es bei einem Vierschanzentournee-Bewerb keinen rot-weiß-roten Podestrang, ÖSV-Bester wurde Jan Hörl als allerdings guter Fünfter. Am Mittwoch in Oberstdorf hatte diese Position Daniel Huber als Achter eingenommen. Hörl ist nun als Neunter auch bester Österreicher in der von Ryoyu Kobayashi angeführten Tournee-Wertung.

Der Japaner gewann wie in Oberstdorf und bleibt so auf Kurs zu seinem zweiten Tournee-Gesamttriumph wie auch "Grand Slam" mit Siegen auf allen vier Schanzen. Diesmal lag der nun fünffache Saisonsieger jedoch nur 0,2 Punkte vor dem deutschen Qualifikationssieger Markus Eisenbichler. Den Ausschlag für den Mini-Vorsprung gab letztlich der Telemark Kobayashis. Er liegt zur Tournee-Halbzeit 13,2 Punkte vor dem Norweger Marius Lindvik und 17,7 Zähler vor dem Slowenen Lovro Kos.

Die Österreicher mussten die Tourneewertung nach dem schwachen Oberstdorf-Abschneiden mit Daniel Huber mit Platz acht als einzigem in den Top Ten früh abschreiben, gehen nun auf Einzelerfolge. Einen solchen landete Hörl, der 17. von Oberstdorf. "Dass ich da heute Fünfter werde, ist genial. Ich habe im Training gut reingefunden, die Quali war auch sehr gut und ich habe (im Bewerb, Anm.) zwei gute, solide Sprünge gemacht", sagte Hörl. Die Belastung als Halbzeit-Sechster habe er gut weggesteckt.

ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl lobte seinen zum Jahres-Auftakt besten Mann. "Jan ist echt gut gesprungen. Damit er noch weiter vorne ist, muss auch ein bisschen die Arithmetik vom Wind mehr mitspielen. Aber er hat einen super Job gemacht." Der Coach war auch mit dem ersten 19-jährigen Daniel Tschofenig zufrieden, der Kärntner wurde 18. und ist Gesamt-16. "Er ist ein junger Springer, der erstmals dabei ist. Er macht das wirklich sehr gut", betonte Widhölzl.

Bei Huber war ein bisschen der Wurm drinnen. Zwar landete er als 16. in der Tageswertung zwei Positionen vor Tschofenig, doch ging es für den Salzburger im zweiten Durchgang um vier Positionen nach hinten, gesamt um zwei Plätze nun 1,2 Zähler hinter Hörl auf Rang zehn. "Es fehlt nicht viel, es ist knapp dran, aber im zweiten ist es wieder ins Negative rübergeschwappt", erklärte Huber der APA - Austria Presse Agentur. "Es ärgert mich, dass ich zurückfalle und die Platzierungen liegenlasse."

Weltcup-Punkte gab es auch für Philipp Aschenwald, allerdings als 27. nur deren vier. "Ich bin noch ein bisschen am Kämpfen, leicht von der Hand geht es nicht. Es ist ein bisschen mühsam", meinte der Tiroler. Wie schon in Oberstdorf nicht in den zweiten Durchgang schafften es Manuel Fettner und Ulrich Wohlgenannt. Fettner unterlag in seinem K.o.-Duell hauchdünn, bei seinem Vorarlberger Teamkollegen war es deutlicher. "Es ist viel im Sprung liegengeblieben", trauerte Fettner dem Aufstieg nach.

Gar nicht im Bewerb dabei war Stefan Kraft, war der Salzburger doch zu Silvester in der Qualifikation als 59. ausgeschieden. Am Neujahrstag ging der 28-Jährige ein wenig langlaufen, um den Kopf freizubekommen. Am Sonntag steht eine von Widhölzl betreute Extra-Einheit auf der Seefelder Schanze auf dem Programm. Widhölzl: "Wir werden die Möglichkeit nutzen, in Ruhe ein paar Sprünge zu machen und uns vorher ein Konzept zurechtlegen, damit er wieder mehr Energie in seinen Sprung bekommt."

Für Kobayashi war es anlässlich 100 Jahre Neujahrsspringen sein siebenter Tournee-Tagessieg, womit er an die fünfte Stelle vorrückte. Gewinnt der 25-Jährige auch am Dienstag in Innsbruck und am Donnerstag in Bischofshofen, würde er auf Rang drei u.a. mit Gregor Schlierenzauer gleichziehen. Der Tiroler Rekord-Weltcupsieger ist wie Toni Innauer im Tournee-Analyse-Team von ZDF im Einsatz, Frauen-Olympiasiegerin Maren Lundby wiederum ist als Expertin für das norwegische Fernsehen aktiv.

Lindvik hielt sich mit Tagesrang vier gesamt im Rennen, der 22-jährige Kos in seiner ersten Weltcup-Saison mit seinem ersten Podestrang bei der Elite. Der Deutsche Karl Geiger verlor seine Weltcupführung an Kobayashi und in der Tournee mit Rang sieben in Garmisch an Boden. Gleiches widerfuhr dem norwegischen Weltcup-Titelverteidiger Halvor Egner Granerud als Tages-Achtem. Den beiden fehlen nur rund 30 Zähler auf Kobayashi. Bester Deutscher gesamt ist Eisenbichler als Vierter (-22,1).

ribbon Zusammenfassung
  • Österreichs Skispringer haben am Neujahrstag in Garmisch-Partenkirchen ein nicht erstrebenswertes Jubiläum nicht verhindern können.
  • Zum zehnten Mal in Folge gab es bei einem Vierschanzentournee-Bewerb keinen rot-weiß-roten Podestrang, ÖSV-Bester wurde Jan Hörl als allerdings guter Fünfter.
  • Am Mittwoch in Oberstdorf hatte diese Position Daniel Huber als Achter eingenommen.
  • "Es ist viel im Sprung liegengeblieben", trauerte Fettner dem Aufstieg nach.