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Fußball-WM: England zittert sich ins Viertelfinale

Beinahe wäre es bei der Fußball-WM der Frauen zur nächsten Sensation gekommen - aber nur beinahe. Nach einem Elfmeterkrimi gegen Nigeria steht England im Viertelfinale.

England hat bei der Frauen-Fußball-WM in Australien und Neuseeland nach einer Zitterpartie den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Der Europameister behielt am Montag in Brisbane vor fast 50.000 Zuschauer:innen gegen Nigeria nach einer schwächeren Vorstellung und torlosen 120 Minuten erst im Elfmeterschießen mit 4:2 die Oberhand.

Im Kampf um den Halbfinaleinzug wartet am Samstag neuerlich in Brisbane entweder Kolumbien oder Jamaika, die am Dienstag in Melbourne aufeinandertreffen.

England verhindert weiteres Favoritensterben

Damit blieb der letzte regierende Kontinentalmeister im Bewerb und die nächste große Überraschung aus, nachdem am Sonntag der große Turnierfavorit und Titelverteidiger USA in einem Elfmeterkrimi (4:5) gegen Schweden und zuvor schon Deutschland, Kanada und Brasilien in der Gruppenphase ausgeschieden waren.

Beth England, Rachel Daly, Alex Greenwood und Chloe Kelly sorgten dafür, dass die Engländerinnen auch bei ihrer sechsten WM-Teilnahme im Viertelfinale stehen. Der Fehlschuss von Georgia Stanway zu Beginn fiel nicht ins Gewicht, da aufseiten der Afrikanerinnen Desire Oparanozie und Michelle Alozie das Tor verfehlten.

In der 16. Minute hätte beinahe eine geborene Engländerin die "Three Lionesses" geschockt. Die nach einem Nationenwechsel seit 2022 für Nigeria spielende Außenverteidigerin Ashleigh Plumptre scheiterte mit einem Linksschuss von knapp außerhalb des Strafraums an der Latte.

WM: England nach Elfer-Krimi weiter

Nigeria mit starker Leistung

Der Außenseiter verteidigte hinten sehr geschickt und war im Offensivspiel sehr mutig. Zudem wurden mehr Zweikämpfe gewonnen. Auch dadurch konnten die Engländerinnen nicht ihr gewohntes Offensivspiel aufziehen und wurden nur selten gefährlich.

Erstmals war das nach einem groben Schnitzer von Abwehrspielerin Blessing Demehin der Fall, der ohne Folgen blieb. Alessia Russo zog sofort ab, scheiterte aber an Nigerias Torfrau Chiamaka Nnadozie (23.). Die war auch bei einem Volley von Rachel Daly auf dem Posten (28.).

Drei Minuten später entschied Schiedsrichterin Melissa Borjas nach einem Zweikampf von Rasheedat Ajibade mit Daly im Strafraum auf Elfmeter für England, nahm diesen nach Studium der TV-Bilder aber wieder zurück.

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Kanu mit Großchance, England bleibt cool

Gleich nach Wiederbeginn setzte Uchenna Kanu einen Kopfball an die Latte (47.). England kam in der zweiten Hälfte nur einmal nahe an den Führungstreffer heran, da parierte Nnadozie einen Daly-Kopfball stark (76.). In der 87. Minute schwächte Lauren James ihr Team. Sie stieg mit dem Fuß der am Boden liegenden Alozie auf den Rücken, sah zunächst Gelb und nach Videostudium zurecht Rot.

Dadurch war der Verlauf der Verlängerung vorgezeichnet. Die bisher nur 1999 im WM-Viertelfinale vertretenen Nigerianerinnen machten das Spiel, bei der besten Chance brachte Alozie den Ball aus guter Position nicht aufs Tor (98.). Im Elfmeterschießen hatte der Favorit das bessere Ende.

ribbon Zusammenfassung
  • England hat bei der Frauen-Fußball-WM in Australien und Neuseeland nach einer Zitterpartie den Sprung ins Viertelfinale geschafft.
  • Der Europameister behielt am Montag in Brisbane vor fast 50.000 Zuschauer:innen gegen Nigeria nach einer schwächeren Vorstellung und torlosen 120 Minuten erst im Elfmeterschießen mit 4:2 die Oberhand.
  • Im Kampf um den Halbfinaleinzug wartet am Samstag neuerlich in Brisbane entweder Kolumbien oder Jamaika, die am Dienstag in Melbourne aufeinandertreffen.