Formel 1: Gerüchte, Dementis und Verwarnungen
Die Gerüchteküche der Formel 1 brodelt - in den letzten Tagen drohte sie sogar überzukochen. Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton wäre Anfang der Saison auf Red-Bull-Teamchef Christian Horner zugekommen, um mit ihm über einen möglichen Platz im Red-Bull-Boliden zu sprechen, so Horner gegenüber der britischen "Daily Mail". Hamilton dementiert diese Behauptungen klar, es wäre sogar andersrum gewesen und Horner habe versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Mercedes-Vertrag bis 2025
Die Gerüchte fußten auf folgendem Fakt: Der siebenfache Weltmeister ging ohne Vertrag mit Mercedes für 2024 in die laufende Saison. Zahlreiche Medien spekulierten, dass der ausbleibende Vertrag auf das schwache Rennjahr 2022 zurückzuführen sei - und Hamilton von den Silberpfeilen zu einem besser performenden Rivalen gehen könnte.
Im September 2023 unterzeichnete der britische Fahrer dann allerdings doch noch eine zweijährige Vertragsverlängerung mit Mercedes, ein Wechsel steht also nicht im Raum. Zumindest nicht mehr, wenn es nach Red-Bull-Teamchef Christian Horner und der "Daily Mail" geht.
Ein Bericht am Mittwoch zitierte Horner zu der Causa. Ein Mitarbeiter des Fomel-1-Fahrers hätte sich bei Horner gemeldet, um in Erfahrung zu bringen, ob die Bullen noch Interesse an Hamilton hätten: "Zuletzt gab es Anfang des Jahres eine Anfrage, ob Interesse bestünde."
Vor dem Saison-Finale in Abu Dhabi dieses Wochenende wurde Hamilton zu den Äußerungen Horners befragt. Er sagte: "Ich habe mich nicht an Christian gewandt; ich habe seit Jahren nicht mehr mit Christian gesprochen und niemand aus meinem Team hat das getan."
https://twitter.com/F1/status/1727779299514560757
Vater als missverstandener Mittelsmann
Horner hat am Freitag Lewis Hamiltons Vater Anthony als die Person genannt, die ihn zu Beginn der Saison wegen eines möglichen Wechsels des Formel-1-Rekordweltmeisters zu Red Bull kontaktiert haben soll. Der Brite fügte hinzu, dass es keine ernsthaften Gespräche gegeben habe und auf jeden Fall kein Platz neben dem dreifachen Champion Max Verstappen zur Verfügung stehe.
"Ich weiß nicht, welche Rolle Anthony in Lewis' Setup oder Management spielt, er wird irgendeine Form von Beziehung haben", sagte Horner und fügte hinzu: "Ich glaube nicht, dass er sich erkundigt hat, um zu kommen und selbst zu fahren." Er kenne Anthony Hamilton seit vielen Jahren, "er ist ein guter Kerl und ein stolzer Rennfahrer-Vater".
Verwarnung fürs Schimpfen
Nicht nur Mercedes-Fahrer Hamilton, auch Teamchef Toto Wolff hat diese Woche für Schlagzeilen gesorgt. Der Wiener wurde am Donnerstag wegen seines Verhaltens auf einer Pressekonferenz beim Großen Preis von Las Vegas in der vergangenen Woche formell verwarnt.
Die entsprechende Anhörung habe ergeben, dass der Team-Boss gegen einen Artikel des Internationalen Sportkodex der FIA verstoßen hätten, in dem es um die "moralische Verletzung" des Dachverbandes oder des Motorsports an sich gehe.
Was ist passiert? Wolff schimpfte nach der Andeutung eines Journalisten, wonach das abgebrochene Training ein "blaues Auge" für die Formel 1 sei: "Wie können Sie es überhaupt wagen, eine Veranstaltung schlecht zu reden, die neue Maßstäbe für alles setzt? Und dann sprechen sie über einen beschissenen Kanaldeckel, der sich gelöst hat", verteidigte Wolff die Grand-Prix-Veranstalter und das Formel-1-Management.
Das offizielle Dokument der FIA zeigt, dass die wortgewaltigen Aussagen "nicht als typisch für diesen Teamchef angesehen werden" und er deswegen mit einer Verwarnung davonkommt.
Ferrari ebenfalls verwarnt
Ferrari-Teamchef Frédéric Vasseur ereilte dasselbe Schicksal wie Wolff. Vasseur benutzte in der auf Englisch durchgeführten Pressekonferenz ein Schimpfwort, als er über den Zustand des Autos von Carlos Sainz sprach.
Der Ferrari des Spaniers war während des abgebrochenen ersten Trainings durch einen losen Gullydeckel demoliert worden. Die Stewards erklärten nun, Vasseurs Sprache sei inakzeptabel gewesen und werde in Zukunft nicht mehr toleriert, stellten aber auch fest, der Franzose sei "extrem aufgebracht und frustriert über den Vorfall" gewesen.
Zusammenfassung
- Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton wäre Anfang der Saison auf Red-Bull-Teamchef Christian Horner zugekommen, um mit ihm über einen möglichen Platz im Red-Bull-Boliden zu sprechen, so Horner gegenüber der britischen "Daily Mail".
- Hamilton dementiert diese Behauptungen klar, es wäre sogar andersrum gewesen und Horner hätte, versucht mit ihm Kontakt aufzunehmen.
- Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff war in den Schlagzeilen, er wurde für sein Schimpfen beim Las Vegas Grand Prix von der FIA verwarnt.
- Den Großen Preis von Abu Dhabi sehen Sie am Sonntag live ab 14:00 Uhr im TV auf ORF 1 und im kostenlosen ORF-1-Livestream auf Joyn.