Mercedes/FerrariAPA/AFP/John THYS

F1-Saison-Finale in Abu Dhabi: Das Rennen um die Millionen

Der Weltmeister ist gekürt, die Saison entschieden und trotzdem geht es im finalen Rennen der Formel-1-Saison ums Ganze – oder zumindest um ganz viel Geld. Beim Grand Prix in Abu Dhabi entscheidet sich der Kampf um Prestige und Preisgeld zwischen zwei Großmächten.

Im Kampf um Platz zwei der Konstrukteurswertung trennen die Scuderia Ferrari und Mercedes-AMG Petronas Formula 1 Team nur mehr vier Punkte. Nach der Sommerpause waren es immerhin noch 56.

Ferrari machte mit einem Update am Unterboden und den Seitenflächen im September in Monza einige PS gut und galoppierte den Silberpfeilen hinterher. Beim Abu-Dhabi-Grand-Prix (Sonntag, 14:00 Uhr/ORF 1 & JOYN) könnte es deswegen zu einem Fotofinish geben.

Wenig Punkte, viel Geld

Die konkrete Aufteilung des Preisgeldes in der Formel 1 ist geheim. Basierend auf öffentlich zugänglichen Daten kann man allerdings schätzen, dass sich die Zahlungen an die Teams im Jahr 2022 auf insgesamt rund 1,157 Milliarden Dollar beliefen. Diese Summe wird dann mittels einer gleitenden Skala auf die Teams aufgeteilt, wobei das beste Team 14 Prozent erhält und der letztplatzierte Rennstall sechs Prozent.

Der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton steht vor dem Abu-Dhabi-Grand-Prix bei 232 Zählern, sein Teamkollege George Russell kommt auf 160 Punkte. Die Gegner in Rot stehen in der Punktereihung knapper zusammen, mit 200 Punkten für Carlos Sainz und 188 Punkten für Charles Leclerc. Während vier Punkte Unterschied nicht viel erscheinen mögen, bedeuten sie für die Rennställe Millionen an Preisgeldern.

Pechvogel Leclerc

Besonders der Monegasse Leclerc wird das Saisonende, ungeachtet der Punkte, herbeisehnen. Dreimal konnte er das Rennen nicht beenden, einmal wurde er disqualifiziert und einmal war er bereits in der Formationsrunde wegen eines Hydraulikproblems ausgefallen. In den letzten vier Rennen holte er sich zwar dreimal die Poleposition, ein Sieg war dieses Jahr aber nicht dabei.

Sein spanischer Teamkollege Sainz hingegen war in Singapur der einzige Fahrer, welcher in diesem Jahr die Red-Bull-Dominanz brechen konnte und auf dem Podest zumindest einmal ganz oben stand. 

Wer hat die besseren Chancen in Abu Dhabi?

Beim finalen Grand Prix wird es im Gegensatz zu Las Vegas wieder mehr Abtrieb brauchen, außerdem werden die Reifen etwa wegen der Temperatur und dem Strecken-Layout stärker beansprucht werden. Mercedes scheint sich hierbei im Vorteil zu befinden.

Da sowohl Qualifying als auch Hauptrennen aber in den Abendstunden stattfinden, könnte der Reifenverschleiß bei Ferrari geringer ausfallen und ihr guter Top-Speed sie weiter vorne mitfahren lassen.

Das Rennen um die Blecherne

Abseits der Teamwertung ist Lewis Hamilton in der Einzelwertung sicher auf Platz drei. Er kann von seinen Verfolgern nicht mehr eingeholt werden. Dafür ist Platz vier in Reichweite von gleich vier Fahrern: Sainz, Leclerc, Fernando Alonso (Aston Martin) und Lando Norris (McLaren). Die vier Fahrer trennen lediglich zwölf Punkte.

Während Aston Martin vor allem zu Beginn der Saison mit starker Performance aufhorchen hat lassen, war es McLarens Comeback zur Mitte der Saison, welches nochmal Schwung in die Weltmeisterschaft brachte.

Frische Gesichter und ein freier Platz

Vor dem Hauptrennen um die letzten Punkte, dürfen im ersten freien Training gleich mehrere Rookies ihre ersten Fahrversuche machen. Die Regularien sehen vor, dass jedes Team beide Autos zumindest einmal im Jahr für einen Einsteiger freimacht.

Abu Dhabi ist bei den Rennställen aufgrund konstanter Wetterbedingungen und mangelnder Sprintrennen beliebt, weswegen im ersten Training die Hälfte der Startaufstellung ausgetauscht sein wird.

Die jungen Fahrer werden sich von ihrer besten Seite zeigen wollen - vor allem, weil ein letzter Startplatz in der Formel 1 für die kommende Saison noch offen ist. Logan Sargeant hat seinen Vertrag mit Williams bislang nicht verlängert.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Weltmeister ist gekürt, die Saison entschieden und trotzdem geht es im finalen Rennen der Formel-1-Saison ums Ganze – oder zumindest um ganz viel Geld.
  • Beim Grand Prix in Abu Dhabi entscheidet sich der Kampf um Prestige und Preisgeld zwischen zwei Großmächten.
  • Gleich vier Fahrer kämpfen außerdem noch um Platz vier in der Einzelwertung.
  • Im ersten freien Training wird die Hälfte der Startaufstellung ausgetauscht sein, um Rookies gemäß den Regularien eine Testfahrt zu ermöglichen.
  • Den Großen Preis von Abu Dhabi sehen Sie am Sonntag live ab 14:00 Uhr im TV auf ORF 1 und im kostenlosen ORF-1-Livestream auf Joyn.