Europameister Italien verpasst erneut WM-Teilnahme
In Italien spukten bereits vor dem Spiel die Geister von 2018 herum, als der vierfache Weltmeister die WM in der Barrage gegen Schweden verpasst hatte. Nordmazedonien machte es dem Europameister von Beginn an schwer. Die Hausherren hatte viel Ballbesitz, gefährliche Szenen vor dem gegnerischen Gehäuse konnten sich Ciro Immobile und Co. aber kaum herausarbeiten. Bei der besten brachte Domenico Berardi nach einer halben Stunde keinen guten Abschluss zustande.
Die Elf von Roberto Mancini verschärfte nach Seitenwechsel das Tempo, um den Abwehrriegel des Außenseiters zu überwinden. Berardi vergab jedoch auch seine zweite gute Chance. Italien lief erfolglos an, 16:0 Eckbälle und 32:4 Schüsse in Richtung gegnerisches Tor standen am Ende zu Buche. Die Nachlässigkeit in der Offensive sollte sich spät rächen: Trajkovski verschaffte sich schon in der Nachspielzeit Platz und schloss vom der Strafraumgrenze platziert ab. Der Underdog überstand dann auch noch den letzten Ansturm des Europameisters.
Die mit einigen routinierten Akteuren eingelaufenen Portugiesen ließen im Estadio do Dragao von Porto keine Zweifel an ihren Ambitionen. Die Türken unter dem deutschen Coach Stefan Kuntz waren mit der Defensive beschäftigt. Diogo Jota vergab nach zehn Minuten die erste Chance, ehe Otavio (15.) anschrieb. Der Porto-Profi traf aus spitzem Winkel per Abstauber, nachdem Bernardo Silva die Stange getroffen hatte.
Die Türkei wachte danach auf und brachte den Favoriten durchaus in Bedrängnis. Die Elf von Trainer Fernando Santos überstand diese Phase jedoch und legte noch vor der Pause nach: Liverpools Jota (42.) traf nach Otavios Flanke mit einem platzierten Kopfball.
Von Ronaldo war wenig zu sehen. Dies änderte sich auch nach der Pause nicht. Die Türken schöpften noch einmal Mut, nachdem Burak Yilmaz (65.) die Gäste im Zusammenspiel mit Cengiz Ünder heran brachte. Yilmaz fand vom Punkt sogar die Möglichkeit auf den Ausgleich vor. Nachdem Jose Fonte im Strafraum den Fuß von Enes Ünal getroffen hatte, trat der Mittelstürmer zum Elfer an, schoss den Ball aber über die Latte (85.). Matheus Nunes (94.) machte spät alles klar.
Im Stockholmer Vorort Solna entschied der eingewechselte Robin Quaison in der 110. Minute nach einer schönen Kombination mit Alexander Isak die Partie. Die Heimischen mussten den für das Halbfinale gesperrten Zlatan Ibrahimovic vorgeben, beim Gegner fehlten aber ebenfalls etliche verletzte Stützen, allen voran EM-Torjäger Patrik Schick. Die Skandinavier hatten in Summe mehr vom Spiel, auch wenn Tschechien den Ball einmal ins Tor beförderte. Der Treffer von Jan Kuchta zählte nach einem VAR-Check (10.) wegen einem vorangegangenen Foul aber nicht. Mit Fortdauer der Partie flachte das Tempo dann ab.
Die Schweden treffen im Finale um das WM-Ticket am Dienstag auswärts auf Polen. Robert Lewandowski und sein Team kamen kampflos weiter, da das Halbfinale gegen Russland von der FIFA wegen des Kriegs in der Ukraine suspendiert wurde.
Zusammenfassung
- Die Azzurri unterlagen im Halbfinale des europäischen WM-Play-offs am Donnerstag daheim gegen Nordmazedonien völlig überraschend mit 0:1 (0:0).
- Aleksandar Trajkovski erzielte in Palermo in der 92. Minute den einzigen Treffer der Partie.
- Schweden ist nach einem 1:0 n.V. gegen Tschechien weiter.
- Der Underdog überstand dann auch noch den letzten Ansturm des Europameisters.
- Die Schweden treffen im Finale um das WM-Ticket am Dienstag auswärts auf Polen.