APA/ERWIN SCHERIAU

Sturm erwartet in Polen "richtungsweisendes" Spiel

Ein Sieg im Europa-League-Match gegen Raków wäre laut Sturm-Trainer Ilzer ein "großer Schritt in der Gruppe". Ein Schlüsselspieler der Grazer ist dazu rechtzeitig wieder fit geworden.

Sturm Graz steht in der Europa League vor einem Schlüsselspiel. Österreichs Fußball-Vizemeister misst sich am Donnerstag (18:45 Uhr/ORF 1 & Joyn) in Sosnowiec mit Raków Częstochowa. Die Duelle mit dem polnischen Meister gelten als entscheidend im Rennen um einen Aufstiegsplatz der Gruppe D.

Im Parallelspiel zweier Auftaktsieger empfängt Sporting Lissabon in der zweiten Runde Atalanta Bergamo.

Christian Ilzer sprach vor dem Abflug nach Kattowitz von einem "richtungsweisenden" Spiel. "Der Sieger macht einen großen Schritt in der Gruppe", sagte der Sturm-Trainer. "Es erwartet uns ein Gegner auf Augenhöhe."

Die steile Entwicklung der vor sieben Jahren noch in der 3. Liga spielenden Tschenstochauer hat auch ihn beeindruckt. "Der Aufstieg dieser Mannschaft sucht seinesgleichen in Europa. Wir wissen aber, was uns erwartet", sagte Ilzer.

Sturm verlor gegen Sporting

Raków scheiterte in der Champions-League-Qualifikation im letzten Abdruck an Kopenhagen (1:2). Die Auftaktpartie in der Europa League in Bergamo ging 0:2 verloren, Sturm unterlag zeitgleich Sporting zuhause mit 1:2.

Eine weitere Niederlage wäre für beide Teams ein herber Dämpfer im Rennen um die ersten beiden Aufstiegsplätze. Der Drittplatzierte steigt in die Zwischenrunde der Conference League um.

In der Meisterschaft liegen die "Medaliki" (Medaillons) unter dem zum Chef beförderten Trainer-Jüngling Dawid Szwarga (32) auf Platz drei. Eine 1:4-Abfuhr bei Lech Posen wurde zuletzt mit einem 3:0 gegen Radomiak ausgebessert.

Hierländer fordert "Topleistung"

Stefan Hierländer fordert dementsprechend eine "Topleistung" seiner Mannschaft ein. "Uns erwartet ein sehr guter Gegner, das haben sie gegen Kopenhagen eindrucksvoll bewiesen", sagte der Sturm-Kapitän. "Wir fahren nach Polen, um Zählbares mitzunehmen."

Mit an Bord der Avanti Air saß Manprit Sarkaria. Der ÖFB-Teamspieler ist laut Eigenbeschreibung "voll fit", und dürfte nach seinem Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel wieder an der Seite von Szymon Włodarczyk stürmen.

Włodarczyk will nach einem torlosen September das Schaufenster in der Heimat nutzen. Gegen Raków hat der 20-Jährige noch nicht getroffen. Auf links wird Amadou Dante verteidigen, weil David Schnegg bei der Generalprobe gegen die WSG Tirol (1:0) am Wochenende einen Innenbandeinriss im Knie erlitt.

Manprit SarkariaAPA/Erwin Scheriau

Sarkaria ist wieder fit für Tore.

Ilzer sucht Lösungen

Sturm überzeugte zuletzt ergebnistechnisch, aber weniger mit Spielwitz oder Torgefahr aus dem Spiel heraus. Ilzer schmeckte eine diesbezügliche Frage Mittwochmittag nicht besonders.

"Natürlich können und müssen wir im letzten Drittel bessere Lösungen finden und mit besseren Abstimmungen die Spiele vorher entscheiden. Daran arbeiten wir", betonte er, sprach von einer "Phase" und bemerkte: "21 Punkte sind nicht so schlecht."

Die Vorstellungen an vorderster Front hängen laut dem Erfolgscoach maßgeblich vom Personal ab. "Wir haben Emegha verloren. Mani (Sarkaria) war viele Runden nicht fit. Jatta, der viel Speed hat, ist nach einigen Minuten in Lustenau ausgefallen. Wloda hat viel Potenzial, braucht aber Zeit für ein konstantes Level."

Raków mit großem Kader

Der kommende Gegner sei personell nicht leicht einzuordnen. "Sie haben einen großen Kader, der Rotation ermöglicht." Tatsächlich sind beispielsweise Rakóws Scorerwerte auf viele Schultern verteilt, der "Neuner" und sechsfache Saisontorschütze Łukasz Zwoliński hat seit über einem Monat nicht mehr getroffen.

Als klare Schwächung gilt der Ausfall von Kreativgeist Ivi Lopez wegen eines Kreuzbandrisses. In der Defensive fehlen bereits länger drei Innenverteidiger verletzt, darunter Kapitän Zoran Arsenic und der griechische Neuzugang Stratos Svarnas.

Europa-League-Spiel in Sosnowiec

Weil das kleine Heimstadion in Częstochowa nicht UEFA-tauglich ist, müssen die Polen ins eine Autostunde entfernte Sosnowiec ausweichen. Die Kulisse im 11.600 Fans fassenden Stadion dürfte dennoch nicht schlecht sein, der Verein bot Transfermöglichkeiten für einen symbolischen Zloty an.

Sturm erwartete rund 450 Auswärtsfans beim ersten Gastspiel der Vereinsgeschichte in Polen gegen eine polnische Mannschaft. Im Vorjahr trugen die Grazer das Auswärtsspiel gegen Dynamo Kiew in Lodz aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Sturm Graz steht in der Europa League vor einem Schlüsselspiel.
  • Ein Sieg gegen Raków wäre laut Trainer Ilzer ein "großer Schritt in der Gruppe".
  • in Schlüsselspieler der Grazer ist dazu rechtzeitig wieder fit geworden.