Tang MuhanAPA/AFP/François-Xavier Marit

Neue Vorwürfe im Doping-Eklat um China

Neue Enthüllungen der "New York Times" belasten Chinas Schwimm-Team schwer. Lange Dopingsperren soll verhindert worden sein. Die chinesische Mannschaft bestreitet die Vorwürfe vehement.

In der Affäre um ungeahndete Doping-Vorfälle in Chinas Schwimm-Team gibt es neue Enthüllungen. Die in der Kritik stehende Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bestätigte, dass zwei weitere Top-Athlet:innen nach positiven Tests in der jüngeren Vergangenheit um eine lange Dopingsperre herumkamen und vom Vorwurf des Sportbetrugs freigesprochen wurden.

Eklat um verunreinigten Burger

Chinas Anti-Doping-Agentur (CHINADA) hatte einem Bericht der "New York Times" zufolge unter anderem die Staffel-Olympiasiegerin Tang Muhan 2022 entlastet, weil ein bei ihr nachgewiesenes Steroid angeblich auf einen verunreinigten Hamburger zurückzuführen gewesen sei.

Zuvor hatte bereits die Affäre um 23 Schwimmer:innen die olympischen Wettbewerbe überschattet, die bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden waren, aber nicht gesperrt wurden. Auch hier war die WADA der Entscheidung der CHINADA gefolgt. Ein unabhängiger Ermittler hatte kein Fehlverhalten der WADA erkannt.

Enthüllungen der "New York Times"

Der "New York Times" zufolge sind die nun bekanntgewordenen Vorfälle bereits die dritte Causa, in der die Chinas Anti-Doping-Organisation wegen angeblich verunreinigter Lebensmittel auf Sperren verzichtet.

Tang Muhan, die in Tokio mit der 4x200-Meter-Freistilstaffel Gold gewann und für Paris erneut nominiert ist, habe in einem Pekinger Restaurant einen wohl mit dem verbotenen Mittel Metandienon belasteten Burger verspeist.

Kein Grund für Berufung

Die WADA betonte, sie habe die Entscheidung der Chinesen "mit der nötigen Skepsis überprüft". Es habe aber keinen Grund gegeben, gegen die Freisprüche in Berufung zu gehen. Es gibt nach Angaben der WADA aber derzeit eine Untersuchung zur Menge und den Risiken von mit Steoriden verunreinigten Lebensmitteln in China und anderen Ländern wie den USA.

Chinas Schwimmer bei Olympia in Paris haben Doping vehement bestritten. Das Internationale Olympische Komitee wies die Zweifel an den Dopingjägern zurück. "Die Chinesen sind die am meisten getesteten Athleten weltweit", sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Die WADA und die Internationale Test-Agentur (ITA) würden gute Arbeit leisten.

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ribbon Zusammenfassung
  • Neue Enthüllungen der "New York Times" belasten Chinas Schwimm-Team schwer. Zwei weitere Top-Athlet:innen sollen nach positiven Tests um lange Dopingsperren herumgekommen sein.
  • CHINADA entlastete Staffel-Olympiasiegerin Tang Muhan 2022 wegen eines angeblich verunreinigten Hamburgers. 23 Schwimmer:innen wurden 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet, aber nicht gesperrt.
  • Die WADA betonte, sie habe die Entscheidung der Chinesen mit der nötigen Skepsis überprüft. Das Internationale Olympische Komitee wies die Zweifel an den Dopingjägern zurück.
  • Olympia 2024 live und kostenlos bei ORF 1 und ORF Sport + sowie auch in den ORF-Livestreams auf JOYN.