5:0! Meister Sturm zerlegt Salzburg
Nach der Champions League das Spitzenspiel: Meister Sturm Graz empfing den Vizemeister Red Bull Salzburg. Nach Niederlagen in der Königsklasse und holprigen Wochen in der Liga wollten beide ein Ausrufezeichen setzen - die Partie startete gleich energiegeladen.
In der siebten Minute hätte es beinahe ein Blitzstart für die Grazer werden können. Seedy Jatta spielte einen blitzsauberen Konter im eigenen Stadion perfekt zu Ende und es stand 1:0. Doch der VAR schritt ein - eine Fußbreite stand Jatta im Abseits.
Sturm legte dominant los
In der 15. Minute belohnte sich Sturm dann für eine druckvolle Anfangsphase. Ein Eckball wurde von Samason Baidoo geklärt, der Ball landete allerdings direkt vor den Füßen von Malik Yalcouyé, der einfach abzog - der Ball war noch leicht abgefälscht und "Bullen"-Keeper Janis Blaswich blieb ohne Chance.
Immer wieder sorgte Sturm für Gefahr und die "Bullen" kamen so gar nicht in die Partie. Folgerichtig erhöhten die Steirer in der 30. Minute auf 2:0. Perfekte Flanke von links, Mika Biereth stieg zum Kopfball hoch, Blaswich schaffte es gemeinsam mit dem Pfosten nicht mehr, das Tor zu verhindern.
Das Spiel kannte auch danach nur eine Richtung. Bis zum Pausenpfiff hätte es schon leicht 3:0 oder 4:0 stehen können, es blieb aber bei der 2-Tore-Führung.
Video: Sturm Graz deklassiert Salzburg mit 5:0
Sturm stürmte weiter
"Bullen"-Coach Pepijn Lijnders wechselte zur Pause den überforderten Innenverteidiger Hendry Blank aus, aber Sturm kam so aus der Kabine, wie man sie schon in Hälfte 1 gesehen hatte.
Es brauchte nur bis zur 50. Minute, ehe Biereth seinen Doppelpack schnürte und auf 3:0 stellte. Der neu eingewechselte Salzburger Kamil Piątkowski mit einem folgenschweren Fehler im Spielaufbau. Ein Pass später landete der Ball bei Biereth, der sich umdrehte und den Ball aus rund 20 Metern präzise links unten im Tor platzierte.
Salzburg völlig wehrlos
In der 56. Minute musste der Salzburger Amar Dedić dann noch verletzungsbedingt vom Platz. Schon in der ersten Hälfte konnte Daouda Guindo nicht mehr weitermachen, doppeltes Verletzungspech für die ohnehin instabile Defensive.
Und Sturm ließ nicht locker. 62. Minute: Dreierpack Biereth. Wieder eroberten die Steier tief in der Salzburger Hälfte den Ball, Jatta spielte den Ball links raus auf William Bøving, der mit einer perfekten Flanke wieder Biereth fand - und der aus kurzer Distanz den Ball in die Maschen drosch.
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In der 75. Minute brachte Bøving eine Ecke gefährlich an den 5-Meter-Raum, dort stand Emanuel Aiwu, der wuchtig über die Querlatte zum 5:0 einköpfelte.
Von Salzburg kam auch in der Schlussphase kein Lebenszeichen mehr. Längere Ballbesitzphasen waren Mangelware, in der 85. Minute brachten sie den ersten Schuss aufs Tor von Sturm-Keeper Kjell Scherpen - der kam deshalb aber nicht ins Schwitzen und fing den Ball.
Höchste Niederlage seit 16 Jahren
Der Schiedsrichter ersparte den Bullen eine Nachspielzeit und pfiff pünktlich nach 90 Minuten ab. Damit war die höchste Bundesliga-Pleite seit dem historischen 0:7 am Ostersonntag 2008 gegen Rapid Wien amtlich.
Sturm bleibt damit Tabellenführer, Salzburg ist mit sechs Punkten Rückstand, aber auch zwei Spielen weniger, nur Fünfter.
Zusammenfassung
- Sturm Graz dominierte das Bundesliga-Spitzenspiel gegen Red Bull Salzburg und gewann mit einem beeindruckenden 5:0-Sieg.
- Mika Biereth erzielte einen Dreierpack, während Salzburg aufgrund von Verletzungen und einer instabilen Defensive keine Antwort fand.
- Salzburg brachte erst in der 85. Minute den ersten Schuss aufs Tor, was die Überlegenheit von Sturm Graz unterstrich.