Bundeseinigungsamt im Fußball-Gewerkschaftsstreit gegen Vdf
In einer younion-Aussendung zu diesem Thema hieß es: "Die Entscheidung stärkt die Verhandlungsposition aller Fußballerinnen und Fußballer, da die Unabhängigkeit bei den Kollektivvertragsverhandlungen gewahrt bleibt. Sponsoren von Vereinen erhalten keinen Einfluss auf den Kollektivvertrag. Außerdem wird durch diese Entscheidung eine Zersplitterung verhindert. Eine Entscheidung im Sinne der Spielerinnen und Spieler, denn Einigkeit ist ein wesentlicher Faktor für eine effektive und zielgerichtete Vertretung."
Die VdF war Ende des Vorjahres aus dem österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) ausgetreten. Die als Mitglied der weltweiten Vertretung der Profifußballer FIFPro agierende Spielervereinigung führte in den Verhandlungen unter anderem an, den Großteil der Spieler hinter sich zu haben.
Die Gewerkschaft younion hielt dagegen, bereits in der Vergangenheit bei Gesprächen über den Kollektivvertrag bzw. Rechtsangelegenheiten durch ihre Vertreter federführend gewesen zu sein. Die VdF würde in erster Linie auch nur die Profis und weniger die Amateurspieler vertreten.
VdF-Vereinsobmann Gernot Baumgartner zeigte sich von der Entscheidung enttäuscht und wies darauf hin, dass das Bundeseinigungsamt ausschließlich von Vertretern der Sozialpartner und zur Hälfte mit Vertretern des ÖGB besetzt sei.
"Das Bundeseinigungsamt ist offensichtlich befangen. Das war wie ein Fußballspiel Russland gegen die Ukraine mit einem Schiedsrichterteam aus Russland und Belarus und einem Videoschiedsrichterteam aus China. So fühlt sich diese Entscheidung an", sagte Baumgartner der APA.
Man werde nun "auf jeden Fall" die nächste Instanz, das Bundesverwaltungsgericht, einschalten. "Der Bescheid des Bundeseinigungsamts ist eine Bevormundung der Spieler, die komplett übergangen werden. Die Begründung für die Entscheidung ist an den Haaren herbeigezogen", erklärte Baumgartner.