Austria erwartet bei Ligakrösus Salzburg "ein heißer Tanz"
"Es wird ein heißer Tanz und wir werden versuchen, mitzutanzen", blickte Austria-Trainer Michael Wimmer voraus auf das Spiel in Salzburg. Nach dem 2:1-Hinspielerfolg samt starker Leistung in Warschau reist die Austria selbstbewusst zum Ligakrösus, der seinerseits den erfolgreichen Saisonstart prolongieren will. "Wir wollen das Spiel für uns entscheiden, wissen aber auch, dass wir dafür alles in die Waagschale werfen müssen", sagte Gerhard Struber vor seinem zweiten Pflichtspiel als Bullen-Coach. In diesem jagt Salzburg auch einen weiteren Rekord. Verliert der Meister am Sonntag nicht, stellt er mit 33 ungeschlagenen Bundesligaspielen in Serie den von Dezember 2012 bis November 2013 eigens aufgestellten Ligarekord ein.
Bei der Austria sei man sich nicht nur deswegen bewusst, dass "die Trauben in Salzburg hoch hängen. Aber wir haben auch eine breite Brust, nachdem wir aus den ersten sechs Saisonspielen fünf gewinnen konnten", betonte Wimmer vorsichtig optimistisch. "Ich spüre eine gute Energie in der Mannschaft, sie ist intakt, die Jungs haben eine Freude miteinander, das zeigen sie aktuell auch mit ihren Leistungen auf dem Platz", sagte Wimmer, dessen Team dem Serienmeister zuletzt zwei Mal einen Punkt abknöpfen konnte. Allerdings sind mit Tin Plavotic, Marvin Potzmann und Andreas Gruber drei Spieler nach dem Spiel in Warschau fraglich.
Salzburg-Coach Struber zeigte sich vor den Wienern jedenfalls gewarnt. "Die Austria hat sich zuletzt richtig gemacht und auch auf internationalem Niveau eine gute Leistung gezeigt. Sie definieren sich über Ballbesitz, bringen aber auch eine hohe Intensität auf den Platz", analysierte der 46-jährige Neo-Coach.
Nur wenige Kilometer von seiner Heimat entfernt arbeitet sich Struber von Tag zu Tag "besser und besser" ein. "Ich weiß nun, wo ich die Jungs abholen kann und wo jeder seine Bedürfnisse hat. Das ist wichtig, um die Entwicklung voranzutreiben." Personell mussten die "Bullen" im spektakulären Testspiel gegen Inter Mailand (3:4) am Mittwoch weitere Dämpfer hinnehmen. Zu den ohnehin zahlreichen Verletzten gesellten sich die Verteidiger Lukas Wallner (Bänderriss im Sprunggelenk) und Bryan Okoh (Muskelverletzung im Oberschenkel). Beide werden wochenlang fehlen.
Rapid will nach der ernüchternden Nullnummer im Europacup gegen Debrecen an die bisher guten Leistungen in der Liga anschließen und wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Gegen den TSV Hartberg peilen die Hütteldorfer den zweiten Sieg im dritten Ligaspiel an. Das Duell gegen den ungarischen Vertreter hat für Rapid-Trainer Zoran Barisic vor allem wieder eine gegenwärtige Schwäche in Grün-Weiß offenbart: die Chancenverwertung. "Wir haben leider nicht getroffen. Das begleitet uns schon von Anfang an. Ich hoffe, dass sich dieses Blatt irgendwann wendet", sagte Barisic, der auch zu viele technische Fehler seines Teams sah. Inmitten der "englischen Wochen" kündigte er Änderungen in der Startformation an.
"Hartberg ist in ihrer individuellen Qualität noch einmal besser geworden", sagte Barisic, der einen "sehr guten" Gegner erwartet. Die Steirer seien schwer zu bespielen und schwer zu schlagen. Die Truppe von Trainer Markus Schopp startete indes mit zwei Nackenschlägen in die neue Saison. Zweimal gaben die Hartberger nach spielerisch guten Leistungen einen Zwei-Tore-Vorsprung in der zweiten Hälfte aus der Hand und spielten jeweils Remis. "Es ist eine Situation, die nicht angenehm für uns ist", sagte Schopp, der großen Wert darauf legt, die Dinge "richtig anzusprechen".
"Ich bin relativ klar in der Message. Es war viel Gutes dabei, aber das Resultat hat nicht gepasst", erklärte Schopp, der in Wien nur auf den gesperrten Mamadou Sangaré verzichten muss. Die Rapidler seien laut Schopp "grandios" in die neue Saison gestartet, vor allem gegen den LASK sei sowohl das Fußballerische als auch die Intensität in der Offensive "brutal gut" gewesen. "Sie haben richtig Lunte gerochen, das ist auch supergeil für uns", betonte der Hartberg-Coach mit Blick auf ein möglicherweise attraktives Duell.
Das Westderby zwischen den noch punktelosen Teams von Altach und WSG Tirol ist für beide Mannschaften die letzte Chance, den Liga-Fehlstart noch abzuwenden. "Ich erwarte mir ein Spiel auf Augenhöhe, wo wir erstmals in dieser Saison nicht als Underdog in die Partie gehen werden", sagte Altach-Trainer Joachim Standfest. WSG-Coach Thomas Silberberger sieht den größeren Druck beim Heimteam Altach.
Vor dem 15. Oberhaus-Duell sind die Vorarlberger sechs Spiele (3 Siege, 3 Remis) seit einem Heim-0:3 im November 2021 ungeschlagen. Spektakulär verliefen die Partien zuletzt selten. In der Saison 2022/23 fielen in vier Duellen nur drei Tore.
Zusammenfassung
- Der Wiener Austria steht inmitten der internationalen Duelle mit Legia Warschau in der Fußball-Bundesliga die größtmögliche Aufgabe bevor.
- Seit über fünf Jahren warten die "Veilchen" vor dem Gastspiel in der 3. Runde am Sonntag auf einen Erfolg gegen Serienmeister Salzburg.
- "Es wird ein heißer Tanz und wir werden versuchen, mitzutanzen", blickte Austria-Trainer Michael Wimmer voraus auf das Spiel in Salzburg.