Ansage an Mercedes - Red Bull will in Monaco zurückschlagen
Denn überholen ist auf dem nur 3.337 m langen Stadt-Kurs - kürzer ist keiner im Rennkalender - mit seinen 19 Kurven kaum möglich. Wer vorne ist, hat gute Chancen, auch vorn zu bleiben. Hoffnungen machen Red Bull die Zeiten vom letzten Sektor vor eineinhalb Wochen in Spanien in den engen und langsameren Kurven des Kurses. Horner weiß aber auch, dass es "unglaublich schwer" wird, die auch in diesem Jahr schwarz lackierten Silberpfeile - und allen voran Hamilton - zu bezwingen. "Wir müssen Samstag und Sonntag das Beste aus uns rausholen, damit wir auf dem obersten Treppchen stehen", betonte Verstappen.
Die Zwangsauszeit im vergangenen Jahr hat die Gier auf den Klassiker nur noch mehr gesteigert - und die WM-Rivalen sind bereit für das nächste packende Duell beim Rennen der Rennen in der Formel 1. "Es ist ein einzigartiges und anstrengendes Wochenende für die Fahrer und das Team, an dem es keinen Spielraum für Fehler gibt. Es macht dir Feuer unter dem Allerwertesten und wir lieben diese Herausforderung!", betonte Mercedes-Teamchef Toto Wolff und schob dem Rivalen des Branchenführer en passant die Favoritenrolle zu: Red Bull sei das Team, das es zu schlagen gelte. Schon vorher hatte dessen Star-Pilot Max Verstappen angekündigt: "Ich war noch nie auf dem Podium in Monaco, das will ich ändern."
Allerdings ist in der Formel 1 erneut eine Diskussion über angeblich zu biegsame Aerodynamik-Teile an manchen Autos aufgekommen. Hamilton selbst hatte zuletzt in Barcelona gegenüber Sky UK vor allem Red Bull zu biegsame Flügel an der Hinterseite ihrer Autos unterstellt und gemeint, dass die RB16B dadurch auf den Geraden "mindestens drei Zehntel Sekunden" gewinnen würden.
Der Internationale Motorsport-Verband (FIA) überprüft die Biegsamkeit bzw. Steifigkeit von Aerodynamik-Teilen regelmäßig, kündigte nun aber verschärfte Tests ab dem 15. Juni und damit dem Frankreich-Rennen an. Bis dahin können die Teams nachbessern, gelten 20 Prozent Toleranz. Die verstärkten Tests sind dann natürlich auch für die beiden Spielberg-Rennen am 27. Juni bzw. 4 Juli in Österreich gültig. FIA-Technikchef Nikolas Tombazis bestätigte, dass es diesbezügliche Probleme gebe, nannte aber kein konkretes Team.
Hamilton hatte 2019 bei der bisher letzten Auflage des Kultrennens an der Cote d'Azur die Pole geholt und auch das Rennen gewonnen. Im Jahr davor war das einem Red-Bull-Piloten gelungen: Daniel Ricciardo fährt mittlerweile aber für McLaren. Verstappen, der vor dem fünften Saisonrennen in diesem Jahr 14 Punkte weniger hat als Hamilton, hat in Monaco noch nie gewonnen, Hamilton schon dreimal. Beide haben wie auch noch einige andere Piloten ihren Wahlwohnsitz dort.
Für Hamilton ist nach der 100. Pole zuletzt beim Großen Preis von Spanien auch der 100. Grand-Prix-Sieg in Reichweite. Derzeit kommt der siebenmalige Weltmeister auf 98 Rennerfolge. Nach dem pandemiebedingten Ausfall im Vorjahr steigt nun am Sonntag (15.00 Uhr, live ServusTV, Sky) das 67. Formel-1-Rennen in Monaco. Auch Zuschauer dürfen dabei sein.
Rekordsieger ist Ayrton Senna mit sechs Triumphen, Rekordweltmeister Michael Schumacher siegte in Monte Carlo fünfmal, das schaffte auch Graham Hill. Vom aktuellen Fahrerfeld ist der wie Schumacher siebenmalige Champion Lewis Hamilton der erfolgreichste mit drei Monaco-Siegen.
Zusammenfassung
- Mit der Pole soll sich Herausforderer Max Verstappen im Duell mit Titelverteidiger und Spitzenreiter Lewis Hamilton in die optimale Sieg-Position für den Klassiker der Motorsport-Königsklasse am Pfingstsonntag bringen.
- "Es war bisher phänomenal eng", betonte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
- Verstappen, der vor dem fünften Saisonrennen in diesem Jahr 14 Punkte weniger hat als Hamilton, hat in Monaco noch nie gewonnen, Hamilton schon dreimal.