Shetty: Grüne heften sich Regenbogen an die Fahnen, liefern aber nicht

Die Konversionstherapie müsse in Österreich "endlich verboten" werden, meint Yannik Shetty, LGBTIQ+-Sprecher der NEOS. Der Grund, warum hier bisher keine Fortschritte gemacht wurden, sei die fehlende "Ernsthaftigkeit" der Grünen und eine ÖVP, die "blockiert".

"Wir sind heute hier in der sichtbaren Mehrheit, aber wir sind im restlichen Jahr in der Minderheit", meint Yannik Shetty, LGBTIQ+-Sprecher der NEOS.

Shetty: Es ist noch viel zu tun

Eine Minderheit zu sein, sei nichts Schlimmes, jedoch habe diese Minderheit "immer noch nicht die gleichen Rechte wie die Mehrheit", so Shetty. Wenn es darum gehe, mit Hass und Gewalt konfrontiert zu sein, würden die Zahlen wieder steigen. Darum gehe auch er auf die Straße: Um zu zeigen, dass noch viel zu tun ist.

Die Vienna Pride sei "ein schönes Ereignis, eine Party", aber auch "eine politische Kundgebung", so der LGBTIQ+-Sprecher der NEOS.

Was braucht es in der österreichischen Bildungspolitik?

Bildung sei der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme. Deshalb brauche es in Österreich einen "inklusiveren Sexualkundeunterricht", so Shetty. Es gehe darum zu zeigen, dass es "schwule und lesbische Paare gibt", es "Transgender-Personen gibt", und darüber zu informieren und aufzuklären.

Zadić "kommt nicht in die Gänge"

Außerdem müssten die sogenannten Konversionstherapien "endlich verboten" werden. Shetty findet es "unerträglich und unbegreiflich", dass Justizministerin Alma Zadić "hier nicht in die Gänge kommt", wie er im PULS 24 Interview erklärt.

Der Grund, warum es bisher hier keine Fortschritte gab, sei zum Teil "eine konservative ÖVP, die an keiner Lösung interessiert ist". Die Grünen wiederum würden sich vor der Wahl "Regenbogen an die Fahnen heften, aber nach den Wahlen nicht liefern". Die ÖVP blockiere, "wie die letzten Jahrzehnte auch schon", bei den Grünen sehe Shetty "keine Ernsthaftigkeit" in ihrer Absicht, die Konversionstherapie abzuschaffen.

Zadić: Gesetzesentwurf liegt seit 10 Monaten vor

"Ich finde es wichtig, dass wir endlich diese Pseudo-Therapien verbieten", meint hingegen Justizministerin Alma Zadić in Bezug auf die Konversionstherapien im PULS 24 Interview.

Es sei eine "Wahnsinnsvorstellung", dass solche Therapien für Transpersonen und Menschen, die schwul und lesbisch sind, angeboten werden. Damit treibe man die Menschen "in den Suizid". Sie verstehe daher nicht, warum es "nicht möglich ist" ein Verbot der Konversionstherapie durchzubringen. "Die gesamte Community" solle unter einem solchen Verbot "aufblühen".

Blockiert die ÖVP also tatsächlich? Sie habe vor 10 Monaten einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der mit Expert:innen besprochen sei, meint die Justizministerin dazu. Der Entwurf sei an Deutschland angelehnt.

 Mehr dazu:

Zadić zu Konversionstherapie: Gesetzesentwurf liegt seit 10 Monaten vor

Justizministerin Alma Zadić im PULS 24 Interview

ribbon Zusammenfassung
  • Die Konversionstherapie müsse in Österreich "endlich verboten" werden, meint Yannik Shetty, LGBTIQ+Sprecher der NEOS.
  • Der Grund, warum hier bisher keine Fortschritte gemacht wurden, sei die fehlende "Ernsthaftigkeit" der Grünen und eine ÖVP, die "blockiert".
  • "Ich finde es wichtig, dass wir endlich diese Pseudo-Therapien verbieten", meint hingegen Justizministerin Alma Zadić im PULS 24 Interview.
  • Sie habe vor 10 Monaten einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der mit Expert:innen besprochen sei.