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Xi und Assad planen "strategische Partnerschaft"

Nach Jahren diplomatischer Isolation gewinnt Syriens Machthaber Bashar al-Assad einen wichtigen Verbündeten: Bei einem Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping beschlossen beide Politiker am Freitag eine "strategische Partnerschaft" ihrer Länder. Es ist das erste Mal seit knapp zwei Jahrzehnten, dass Assad die Volksrepublik besucht.

"Chinas Präsident Xi Jinping und sein syrischer Amtskollege Bashar al-Assad haben gemeinsam die Bildung einer chinesisch-syrischen strategischen Partnerschaft verkündet", berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Diese Partnerschaft war kurz zuvor bereits von Xi angekündigt worden, der von einem "historischen Meilenstein unserer bilateralen Beziehungen" sprach.

Vertreter Chinas und Syriens unterzeichneten in Peking mehrere Vereinbarungen zur bilateralen Zusammenarbeit, darunter auch zur wirtschaftlichen Entwicklung. So will China künftig mehr hochwertige Agrarprodukte aus Syrien importieren. Auch der Wiederaufbau in dem arabischen Land und seine Stärkung im Kampf gegen den Terrorismus werde von China unterstützt, sagte Xi den Staatsmedien zufolge.

"Angesichts einer internationalen Situation voller Instabilität und Ungewissheit wollen China und Syrien weiter zusammenarbeiten, sich gegenseitig stark unterstützen, freundliche Kooperation fördern und gemeinsam internationale Fairness und Gerechtigkeit verteidigen", sagte Xi den Angaben zufolge bei seinem Treffen mit Assad. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern hätten "den Test internationaler Veränderungen bestanden".

"Die Freundschaft unserer Länder ist über die Zeit noch tiefer geworden", führte Xi aus. "China unterstützt Syrien dabei, ausländische Einmischung und einseitige Schikane zurückzuweisen." Die nationale Unabhängigkeit und territoriale Integrität Syriens müsse gesichert werden.

Die Volksrepublik gehört zu den wenigen Unterstützern des vom Westen geächteten syrischen Machthabers. Sie hat ihm in den vergangenen Jahren wiederholt durch ihre Enthaltung bei Syrien-kritischen geplanten Resolutionen des UN-Sicherheitsrats den Rücken gestärkt, die dadurch nicht beschlossen werden konnten.

Assad seinerseits dankte nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana seinem Gesprächspartner und der chinesischen Regierung "für alles, was sie getan haben, um an der Seite des syrischen Volkes zu stehen". "Dieser Besuch ist wegen seines Zeitpunktes und seiner Umstände sehr wichtig, denn heute wird eine multipolare Weltordnung geformt, die der Welt Ausgeglichenheit und Stabilität bringt", sagte Assad demnach.

Das Treffen von Xi und Assad fand in Hangzhou statt, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Der syrische Präsident will dort am Samstag an der Eröffnungszeremonie der 19. Asienspiele teilnehmen. Es ist das erste Mal seit 2004, dass Assad China besucht. Beobachtern zufolge geht es ihm vor allem um Hilfe bei der Finanzierung des Wiederaufbaus seines vom Bürgerkrieg zerstörten Landes.

Nach jahrelanger weitgehender politischer Isolation wegen seines brutalen Vorgehens gegen Demokratie-Proteste im Land und dem daraus resultierenden Bürgerkrieg war Assad im Mai mit seiner Teilnahme am Gipfeltreffen der Arabischen Liga auf die diplomatische Bühne zurückgekehrt. Peking wiederum hatte zuletzt wiederholt hochrangige Vertreter von Staaten empfangen, die vom Westen geächtet werden.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach Jahren diplomatischer Isolation gewinnt Syriens Machthaber Bashar al-Assad einen wichtigen Verbündeten: Bei einem Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping beschlossen beide Politiker am Freitag eine "strategische Partnerschaft" ihrer Länder.
  • Es ist das erste Mal seit knapp zwei Jahrzehnten, dass Assad die Volksrepublik besucht.
  • "China unterstützt Syrien dabei, ausländische Einmischung und einseitige Schikane zurückzuweisen."