AFP

Selenskyj zu Prigoschin-Absturz: "Hatten nichts damit zu tun"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich zum ersten Mal zum mutmaßlichen Tod des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin zu Wort. Die Ukraine habe damit nichts zu tun.

Der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin soll am Mittwoch bei einem Flugzeug-Absturz ums Leben gekommen sein. Am Donnerstag erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass Kiew mit dem mutmaßlichen Tod nichts zu tun habe.

"Wir hatten nichts damit zu tun. Jedem ist klar, wer etwas damit zu tun hat", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax Selenskyj gegenüber Journalisten.

Wer steckt hinter dem Absturz?

Der Russland-Experte Gerhard Mangott geht davon aus, dass Kreml-Chef Wladimir Putin "mit größter Wahrscheinlichkeit" für den Tod Prigoschins verantwortlich sei, erklärte er am Mittwoch in der ZIB 2. Nach Prigoschins Marsch auf Moskau Ende Juni, versprach der Kreml dem Wagner-Chef Straffreiheit, wenn er ins Nachbarland auswandere.

"Putin hat damals Schwäche gezeigt", sagte Mangott, "und Schwäche kann sich Putin nicht leisten".

Bereits in einem früheren Interview wurde Putin gefragt, ob er vergeben könne. Er bejaht das in dem Video-Ausschnitt zuerst, meint dann jedoch: "Aber nicht alles". Auf Nachfrage erklärt er:  "Was für ihn unmöglich sei zu vergeben, sei Verrat."

Flugzeug-Absturz nach 30 Minuten

Das Flugzeug, in dem sich auch Prigoschin befunden haben soll, stürzte Mittwochabend plötzlich ab. Vor dem dramatischen Absturz habe es "keine Anzeichen dafür gegeben, dass mit dem Flugzeug etwas nicht in Ordnung war", erklärte Ian Petchenik von Flightradar24 gegenüber Reuters.

Auf der Passagierliste befanden sich der Vor- und Nachname von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, so die russische Föderale Agentur für Luftverkehr. An Bord waren demnach auch Prigoschins Stellvertreter Dmitri Utkin sowie Waleri Tschkalow, ein ranghoher Berater von Prigoschin.

Die Leichen der Insassen wurden inzwischen abtransportiert, darunter soll sich auch jene von Prigoschin befinden. Auch das Handy des Söldnerchefs soll unbestätigten Berichten zufolge an der Absturzstelle gefunden worden.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj meldete sich zum ersten Mal zum mutmaßlichen Tod des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin zu Wort.
  • Die Ukraine habe damit nichts zu tun.
  • Das Flugzeug, in dem sich auch Prigoschin befunden haben soll, stürzte Mittwochabend plötzlich ab.