Hacker: Regierung setzt statt Impf- auf Infektionslotterie

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker kritisiert im PULS 24 Interview die Öffnungsschritte der Regierung. Diese könne er angesichts der hohen Infektionszahlen nicht nachvollziehen. Für ihn unverständlich seien auch Aussagen von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).

"Wir sind mit Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn unterwegs und jetzt wollen wir bei der Höchstgeschwindigkeit aus dem Auto aussteigen. Das kann natürlich ein ganz schönes Risiko sein", meint der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im PULS 24 Interview zum Maßnahmen-Aus im März. Hacker sei erstaunt darüber, dass die Bundesregierung bei einer derartig hohen Zahl an Neuinfektionen öffnen will. Zudem habe es laut ihm auch keine "wirkliche Diskussion" darüber gegeben, die Regierung hätte die Maßnahmen "einfach präsentiert", so Hackers Kritik. Die Regierung mache "aus der Impflotterie eine Infektionslotterie".

Hacker "erstaunt" über Regierung

"Erstaunt" sei Hacker auch über die Geldbeträge, die der Bund für die jeweiligen Teststrukturen in den Bundesländern zahlt. In Wien wolle man zwar an den Gratis-Tests festhalten, wenn aber "der Minister es nicht mehr haben will, dann wird es das nicht mehr geben", meint der Gesundheitsstadtrat. Denn bei einem bundesweiten Aus der Gratis-PCR-Tests könne man laut ihm diese Aktion auch in Wien nicht mehr rechtfertigen. Dann müsse aber Gesundheitsminister Mückstein "das den Wiener:innen erklären", so Hacker.

"Ich habe längst aufgehört die Motivationen der Ministerin Köstinger zu hinterfragen", antwortet der SPÖ-Politiker auf das Statement der Tourismusministerin angesprochen. Köstinger riet hinsichtlich der strengeren Corona-Maßnahmen in der Bundeshauptstadt, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei "Milborn" den " Expert:innenmeinungen zu folgen". Er könne weder die Ministerin noch die Bundesregierung erklären, fügt Hacker im Interview an.

ribbon Zusammenfassung
  • "Wir sind mit Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn unterwegs und jetzt wollen wir mit bei der Höchstgeschwindigkeit aus dem Auto aussteigen. Das kann natürlich ein ganz schönes Risiko sein", meint Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
  • Hacker sei erstaunt darüber, dass die Bundesregierung bei einer derartig hohen Zahl an Neuinfektionen öffnen will.
  • In Wien wolle man zwar an den Gratis-Tests festhalten, wenn aber "der Minister es nicht mehr haben will, dann wird es das nicht mehr geben", meint der Gesundheitsstadtrat im PULS 24 Interview.
  • Denn bei einem bundesweiten Aus der Gratis-PCR-Tests könne man laut ihm diese Aktion auch in Wien nicht mehr rechtfertigen. Dann müsse aber Gesundheitsminister Mückstein "das den Wiener:innen erklären", so Hacker.
  • "Ich habe längst aufgehört die Motivationen der Ministerin Köstinger zu hinterfragen", antwortet der SPÖ-Politiker auf das Statement der Tourismusministerin angesprochen, die riet, auf Expertenmeinungen zu hören.
  • Er könne weder die Ministerin noch die Bundesregierung erklären, fügt Hacker im Interview an.