Wiener Park wurde angeblich nach "Nazi-Profiteurin" benannt
Grundsätzlich geht die Stadt Wien mit der Benennung von öffentlichen Orten mittlerweile sensibler um, wenn es um Verbindungen zu den Nationalsozialisten geht. Im Fall des Mizzi Langer-Kauba-Parks wurde der Antrag von den im Bezirk Neubau regierenden Grünen und der ÖVP gestellt. Laut Bezirksvorstehung sei die Stadt Wien mit einer Überprüfung beauftragt gewesen. Diese sei hinsichtlich einer NS-Mitgliedschaft negativ verlaufen, wird aus dem Büro des Bezirksvorstehers gegenüber PULS 24 betont. Der Antrag auf Umbenennung wurde einstimmig im Bezirksparlament beschlossen.
Langer-Kaubas Geschäft in der Kaiserstraße 15 wurde laut "Wiener Zeitung" jedoch in damaligen Zeitungen mehrfach als "Verkaufsstelle der Reichszeugmeisterei der NSDAP für sämtliche parteiamtlichen Bekleidungs- und Ausrüstungs-Gegenstände sowie Abzeichen" angeführt. Kaubas Geschäft habe zudem als Verkaufsstelle für Bekleidung die Hitlerjugend (HJ) und dem Bund Deutscher Mädchen (BDM) - den beiden Jugendorganisationen der NSDAP - geworben.
Kritik an der vor erst einem Monat erfolgten Benennung übt der Historiker Gerhard Botz. Langer-Kauba sei in der NSDAP sehr gut verankert gewesen, sagte dieser zur "Wiener Zeitung" - "sie hat profitiert von den Nazis". Zudem sei die Namensgeberin Mitglied in zwei NS-Organisationen gewesen. Für die Bezirksvorstehung Wien-Neubau ist eine Umbenennung zumindest nicht ausgeschlossen: "Sollten neue Forschungsergebnisse auftauchen, wird der Bezirk die Stadt ersuchen, für eine Neubeurteilung entsprechende Schritte zu setzen."
Zusammenfassung
- Die Neubenennung eines Parks am Urban-Loritz-Platz in Wien nach Mizzi Langer-Kauba sorgt für Kritik, da sie ein Sportgeschäft betrieb, das mit dem NS-Regime Geschäfte machte.
- Der Antrag auf Umbenennung wurde von den Grünen und der ÖVP gestellt und einstimmig im Bezirksparlament beschlossen. Die Stadt Wien sei mit einer Überprüfung beauftragt gewesen.
- Diese sei hinsichtlich einer NS-Mitgliedschaft negativ verlaufen, wird aus dem Büro des Bezirksvorstehers gegenüber PULS 24 betont.
- Historiker Gerhard Botz kritisiert die Benennung und betont Langer-Kaubas Verbindungen zur NSDAP sowie ihre Mitgliedschaft in zwei NS-Organisationen.