Wieder größerer Angriff Russlands auf die Ukraine
Einzelheiten dazu nannte er nicht. Der ukrainische Donauhafen Ismail in der Region Odessa, der in der zweiten Nacht in Folge angegriffen wurde, liegt nahe an der rumänischen Grenze. Laut Regionalgouverneur Oleh Kiper wurden zwei Menschen verletzt, als Trümmer abgeschossener Drohnen ein Privathaus im Bezirk Ismail trafen.
In Rumänien wurden später in einem Dorf nahe der Donau und der Grenze zur Ukraine auch Trümmer einer russischen Drohne entdeckt. Es handle sich um den russischen Typ Geran 1/2, teilte das rumänische Verteidigungsministerium mit und bestätigte entsprechende Medienberichte. Denen zufolge wurden die Trümmer nach russischen Angriffen auf die ukrainische Infrastruktur in der Nacht gefunden. Das russische Militär hat bereits mehrfach die ukrainischen Donauhäfen angegriffen. Rumänien ist Mitglied der NATO und der EU.
Die NATO sieht bei den gefundenen Trümmern aber keinen Hinweis auf einen vorsätzlichen Beschuss von NATO-Gebiet. "Obwohl der NATO keine Informationen vorliegen, die auf einen vorsätzlichen Angriff Russlands auf das Territorium der Alliierten hindeuten, sind diese Handlungen unverantwortlich und potenziell gefährlich", sagte ein Sprecher des Militärbündnisses. Er fügt hinzu, dass die NATO in den vergangenen Tagen ihre Präsenz in der Schwarzmeerregion verstärkt habe. Die Trümmer waren in einem rumänischen Dorf nahe der Grenze zur Ukraine gefunden worden.
In der nördlichen Region Schytomyr beschädigten den Behörden zufolge Drohnentrümmer zehn Privathäuser und eine Infrastruktureinrichtung. Auch die Hauptstadt Kiew wurde wieder angegriffen. Hier habe die Luftabwehr aber alle Drohnen bereits im Anflug zerstört, sagt der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko. Berichte über Schäden oder Opfer lagen nicht vor.
Bei einem ukrainischen Angriff auf die Stadt Schebekino in der südrussischen Grenzregion Belgorod wurde unterdessen nach Angaben örtlicher Behörden ein Mensch getötet. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Donnerstag mit. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor.
Die russische Marine hat nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte alle Schiffe aus dem Asowschen Meer abgezogen. "Es befinden sich keine russischen Marineschiffe mehr im Asowschen Meer", teilte der ukrainische Marinesprecher Dmytro Pletentschuk auf Facebook mit. Die ukrainische Marine führt den Rückzug auf erfolgreiche Angriffe auf russische Ziele auf der annektierten Krim und im Schwarzen Meer zurück. Diese hätten Russland gezwungen, seine Schiffe an andere Orte zu verlegen, heißt es. Das Asowsche Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres und grenzt sowohl an die Ukraine als auch an Russland.
Zusammenfassung
- Im ukrainischen Donauhafen Ismail in der Region Odessa wurden zwei Menschen verletzt, als Trümmer abgeschossener Drohnen ein Privathaus trafen. In der Region Schytomyr beschädigten Drohnentrümmer zehn Privathäuser und eine Infrastruktureinrichtung.
- Die russische Marine hat alle Schiffe aus dem Asowschen Meer abgezogen, was die ukrainische Marine auf erfolgreiche Angriffe auf russische Ziele auf der Krim und im Schwarzen Meer zurückführt.