Weltweit über 1,1 Milliarden Menschen in extremer Armut
"Die allgemeine Armutsquote ist in Konfliktgebieten drei Mal so hoch wie in konfliktfreien Gebieten", sagte OPHI-Direktorin Sabina Alkire der Nachrichtenagentur AFP. Angesichts der großen Zahl der bewaffneten Konflikte, von denen es aktuell so viele gibt wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr, müsse die internationale Gemeinschaft nicht nur Armut abschaffen, sondern auch den Frieden fördern.
Die Autorinnen und Autoren des seit 2010 jährlich veröffentlichten Berichts untersuchen laut eigenen Angaben Daten aus 112 Ländern, in denen 6,3 Milliarden Menschen leben. Der aktuelle Bericht bezieht sich auf das Jahr 2023. Die Studie beziffert anhand von Kriterien wie dem Mangel an einer angemessenen Wohnung, an sanitären Einrichtungen, an Strom, Nahrung und Bildung sogenannte multidimensionale Armut.
Mehr als die Hälfte der von dieser besonders schweren Armut Betroffenen - 584 Millionen Menschen - sind dem Bericht zufolge minderjährig. Das seien 27,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen weltweit. Unter den Erwachsenen weltweit beträgt die Armutsquote demnach 13,5 Prozent.
Der größte Teil der 1,1 Milliarden Betroffenen, 83,2 Prozent, lebt der Studie zufolge in afrikanischen Ländern südlich der Sahara und in Südasien. Am schlimmsten betroffen sei Indien. 234 Millionen der 1,4 Milliarden Menschen im Land leben demnach in extremer Armut. Besonders groß ist die Armut dem Bericht zufolge zudem in Pakistan, Äthiopien, Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo. Fast die Hälfte der Menschen in extremer Armut lebt laut UNDP und OPHI in diesen fünf Ländern.
Die Gesamtzahl der in extremer Armut lebenden Menschen ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben.
(SERVICE: https://ophi.org.uk/)
Zusammenfassung
- Weltweit leben 1,1 Milliarden Menschen in extremer Armut, wobei mehr als die Hälfte Kinder sind. 40 Prozent dieser Menschen, also 455 Millionen, befinden sich in Konfliktgebieten, wo die Armutsquote dreimal höher ist als in konfliktfreien Regionen.