Peinlicher Zustand der SPÖ: Fußi spekuliert über Neuwahlen
"Die ÖVP, glaub ich, reibt sich grad die Hände und überlegt sich, die Regierung zu sprengen und in Neuwahlen zu gehen, weil einen peinlicheren Zustand der SPÖ konnte man in der österreichischen Innenpolitik bisher nicht beobachten", sagt Politberater Rudi Fußi. Für die SPÖ hingegen "glaub' ich, wird es jetzt schwer".
Auf einen monatelangen Wahlprozess in der SPÖ voller Pannen folgt der Super-GAU. Am Samstag wurde mit Hans Peter Doskozil der falsche Mann zum SPÖ-Chef ausgerufen. Zwei Tage später folgt die Kehrtwende, es übernimmt doch Andreas Babler den Vorsitz. Das Ergebnis der Auszählung von knapp über 600 Delegierten wurde vertauscht. Das sei "eine größere Schulsprecherwahl", bringt es PULS 24 Infochefin Corinna Milborn auf den Punkt. Die SPÖ schaffte es trotzdem nicht.
Nicht ernstzunehmen
"Was sind das alles nur für Sautrotteln?", drischt Politikberater und Doskozil-Unterstützer Rudi Fußi auf den Auszählungsvorgang und deren Verantwortliche. "Da hat man einen monatelangen Prozess, eine Wahlkommission, die aus allen Teilen der Partei besteht", die Vorsitzende sei zwar aus dem Team Doskozil, aber nicht die ganze Wahlkommission würde so ticken.
Wie so etwas passieren könne, "ist mir ein Rätsel". Fußi verfolge die Vorgänge "mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Amüsement, weil ernst nehmen kann man das alles nur mehr schwer".
"Es ist sicher ein bisheriger Tiefpunkt", sagt der Politberater. "Alles, was die letzten zwei Tage geschrieben wurde" - Ludwig sei der große Verlierer, die Bundesländer die Gewinner, jetzt müsse Dosko auf die anderen zugehen - sei hinfällig. "Was das für die beiden Kandidaten und ihre Unterstützer bedeutet, mag ich mir gar nicht vorstellen." Fußi ist sicher: "Das ist schon historisch, was wir hier erleben in diesen Stunden." Doskozil jedenfalls habe seinen "tiefsten Respekt".
Zusammenfassung
- Politikberater und Doskozil-Unterstützer Rudi Fußi nimmt sich bei seiner ersten Reaktion auf den Auszählungs-Patzer der SPÖ kein Blatt vor den Mund und spricht aus, worüber wohl ganz Österreich den Kopf schüttelt
- Die Panne sei historisch und peinlich, die ÖVP reibe sich gerade die Hände. Fußi spekuliert sogar über eine baldige Neuwahl.