Expansionsbestrebung
Trump lässt Militär-Pläne für Panamakanal erstellen
Trump hatte bereits in seiner Antrittsrede im Jänner Chinas wachsende Präsenz im Panamakanal beklagt und angekündigt, die USA würden sich die Wasserstraße "zurückholen". Der US-Präsident behauptete zudem, der Kanal würde in Wahrheit nicht von Panama, sondern von China kontrolliert.
Mehrere US-Medien berichten nun von einem Dokument, aus dem hervorgehe, dass die Trump-Regierung konkrete Schritte in diese Richtung einleitet. Das Memo mit dem Titel "Vorläufige nationale Verteidigungsstrategie" soll von Verteidigungsminister Pete Hegseth an hochrangige Führungskräfte des US-Militärs verschickt worden sein.
Darin heiße es unter anderem: "Stellen Sie glaubwürdige militärische Optionen bereit, um einen fairen und uneingeschränkten US-militärischen und kommerziellen Zugang zum Panamakanal sicherzustellen."
Der von den USA gebaute Panamakanal wurde 1914 eröffnet und stand zunächst unter US-Kontrolle. 1977 unterzeichneten der damalige US-Präsident Jimmy Carter und der panamaische Militärmachthaber Omar Torrijos ein Abkommen zur Übergabe des Kanals an das mittelamerikanische Land. 1999 übernahm dann Panama die Kontrolle über die Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik. Entgegen Trumps Behauptungen wird die Wasserstraße seitdem nicht von China, sondern von Panama kontrolliert.
Trump zu Grönland: "Es wird passieren"
Trump kündigte in den vergangenen Wochen jedoch nicht nur an, den Panamakanal zurückerobern zu wollen, sondern sorgte auch mit seiner Drohung, Grönland den USA einverleiben zu wollen, für reichlich Irritationen.
Bei einem Treffen mit dem neuen NATO-Chef Mark Rutte wiederholte Trump seine Bestrebungen am Donnerstag erneut: "Nun, ich denke, es wird passieren." Der US-Präsident verwies auf chinesische und russische Schiffe in der Arktis und betonte, dass die USA die Insel für die "internationale Sicherheit" benötigen würden. An Rutte gewandt sagte der Präsident, er habe vorher nicht darüber nachgedacht, aber nun sitze er mit einem Mann zusammen, der für das Vorhaben sehr hilfreich sein könnte.
Rutte erklärte daraufhin, dass er sich aus der Debatte, ob die Insel Teil der USA werden sollte, raushalten wolle. Zudem sei es nicht vorgesehen, dass NATO-Staaten sich gegenseitig ganz oder teilweise annektieren. Gleichzeitig hielt er jedoch fest: "Die Chinesen nutzen jetzt diese Routen. Wir wissen, dass die Russen aufrüsten. Wir wissen, dass wir einen Mangel an Eisbrechern haben."
Aufgrund der strategischen Lage Grönlands sei es daher wichtig, sicherzustellen, dass die Region sicher bleibe.
Grönland hat von Trumps Drohungen genug
Trump hatte sein Interesse an Grönland mit dessen Reichtum an Bodenschätzen und der strategischen Lage begründet. Dänemark weist jedoch eine Abtretung der größten Insel der Erde zurück.
Auch in Grönland selbst lehnt ein Großteil der Bevölkerung Trumps Annexionsbestrebungen ab. Grönlands scheidender Regierungschef Mute Egede zeigte sich am Donnerstag auf Facebook erneut empört über die Aussagen des US-Präsidenten: "Wir müssen unsere Ablehnung gegenüber Trump verschärfen. Wir dürfen uns nicht weiter mit Respektlosigkeit behandeln lassen. Genug ist genug."
Video: Trump will Grönland übernehmen
Zusammenfassung
- Die US-Regierung unter Präsident Trump hat das Verteidigungsministerium beauftragt, militärische Optionen für den Schutz des Panamakanals zu entwickeln.
- Trump äußerte mehrfach den Wunsch, die Kontrolle über die wichtige Wasserstraße zurückzugewinnen.
- Zudem sorgte er mit seiner Drohung, Grönland annektieren zu wollen, erneut für Irritationen.