Vorarlberger SPÖ-Chefin: Erneute Impfpflicht-Debatte "vollkommen daneben"
Kommt die Impfpflicht mit Februar oder kommt sie nicht? Aktuell bremsen die SPÖ-Landesparteiobmänner Georg Dornauer (Tirol), David Egger (Salzburg) und Hans Peter Doskozil (Burgenland). Sie wollen die Gesetzesvorlage für die Impfpflicht gründlich prüfen bzw. weitere Gespräche mit Sozialpartnern und die Einführung deshalb aufschieben.
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Gabriele Sprickler-Falschlunger, SPÖ-Landesparteiobfrau in Vorarlberg, hält von den Einwänden ihrer Parteikollegen wenig. Eine neuerliche Impfpflicht-Debatte "halte ich für völlig daneben", sagt sie gegenüber PULS 24. "Sobald man diese Diskussion wieder beginnt, ist das Wasser auf die Mühlen der Impfgegner", warnt sie. Die Folgen sehe sie als praktizierende Ärztin tagtäglich: Hochrisikopatienten würden sich, von Impfgegnern und Coronaleugnern verunsichert, nicht impfen lassen und dann im Spital landen, wo sie oft sterben.
"Es gibt aktuell nur ein Mittel, das vor schweren Verläufen schützt und das ist die Impfung", sagt sie. Die Bundesregierung habe es in den vergangenen Monaten und Jahren verabsäumt, die Menschen - besonders die impfskeptischen - zu erreichen, weshalb aufgrund der niedrigen Durchimpfungsrate aktuell nur die Impfpflicht bleibe. Deshalb gelte es jetzt, alles dafür zu tun, "dass die Impfpflicht möglichst schnell kommt".
"Nicht zum Wohle der Menschen"
"Wir haben in der SPÖ das Glück, dass wir eine ausgewiesene Expertin, nämlich Pamela Rendi-Wagner, als Parteichefin haben", so Sprickler-Falschlunger. "Wenn jetzt Dornauer und Doskozil auf einmal die Impfexperten sein sollen, ist das an mir vorübergegangen, da kann ich nur lachen", meint sie. Dass diese nun erneut über die Einführung der Impfpflicht debattieren wollen, sei "völlig unsinnig" und "nicht zum Wohle der Menschen", kritisiert sie.
Zu diskutieren gäbe es rund um die Impfpflicht trotzdem einiges, nicht aber die Einführung: "Wenn die ELGA sagt, sie kann das technisch erst mit April umsetzen, dann muss man die Frage stellen: Was hat der Gesundheitsminister bis jetzt gemacht", kritisiert sie.
Zusammenfassung
- Die SPÖ-Landesparteichefs Dornauer (Tirol), Egger (Salzburg) und Doskozil (Burgenland) bremsen bei der Impfpflicht. Ihre Vorarlberger Amtskollegin Gabriele Sprickler-Falschlunger findet die neuerliche Impfpflicht-Debatte "vollkommen daneben", sagt sie.
- "Sobald man diese Diskussion wieder beginnt, ist das Wasser auf die Mühlen der Impfgegner", warnt sie.
- Die Folgen sehe sie als praktizierende Ärztin tagtäglich: Hochrisikopatienten würden sich, von Impfgegnern und Coronaleugnern verunsichert, nicht impfen lassen und dann im Spital landen, wo sie oft sterben.
- "Wenn jetzt Dornauer und Doskozil auf einmal die Impfexperten sein sollen, ist das an mir vorübergegangen", meint sie.
- Dass diese nun erneut über die Einführung der Impfpflicht debattieren wollen, sei "völlig unsinnig" und "nicht zum Wohle der Menschen", kritisiert Sprickler-Falschlunger.
- Zu diskutieren gäbe es rund um die Impfpflicht einiges, nicht aber die Einführung: "Wenn die ELGA sagt, sie kann das technisch erst mit April umsetzen, dann muss man die Frage stellen: Was hat der Gesundheitsminister bis jetzt gemacht", kritisiert sie.