APA/DIETMAR MATHIS

Vorarlberg-Wahl: Leiter will von der Stadtpolizei in die Regierung

Vom Polizeiposten Bludenz in die Vorarlberger Landesregierung nach Bregenz: Mario Leiter geht für die SPÖ ins Rennen um den Regierungssessel in Vorarlberg.

Mario Leiter will von der Stadtpolizei Bludenz in die Vorarlberger Landesregierung. Zwar war Leiter außerhalb der Alpenstadt im Süden Vorarlbergs noch nirgends politisch tätig, doch ist der ehemalige Vizebürgermeister überzeugt, für die Vorarlberger Landtagswahl am 13. Oktober die "richtigen Themen, die richtigen Leuten und die richtige Haltung" zu haben. Mit seiner ihm eigenen Hemdsärmeligkeit stellt er fest: "Meine politische Karriere beginnt jetzt."

Rücktritt vom politischen Rücktritt

Dabei schien Leiters politische Laufbahn bereits beendet, nachdem er 2021 als Vizebürgermeister von Bludenz zurückgetreten war, um sich auf seine Aufgabe als neuer Kommandant der Stadtpolizei zu konzentrieren. Zwei Jahre später legte er auch die Führung der Stadtpartei in neue Hände. Im Oktober 2023 aber gab es an ihm kein Vorbeikommen mehr - der 59-Jährige wurde zum neuen Landesparteivorsitzenden gewählt und gleichzeitig zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2024 bestimmt.
 

Leiter hatte schon in den Jahren davor als Anwärter auf den SPÖ-Chefsessel gegolten, war jedoch weder 2017 - nach dem Rücktritt von Langzeit-Parteichef Michael Ritsch - noch 2018 zum Zug gekommen. Damals zauberte Interims-Parteivorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger Martin Staudinger aus dem Hut. Dabei war es Leiter gewesen, der den flügellahmen Vorarlberger Sozialdemokraten mit Aussichten auf Wahlerfolge zumindest ein wenig Hoffnung gemacht hatte. 2015 war Leiter nur ganz knapp am Bludenzer Bürgermeistersessel vorbeigeschrammt, hatte mit der Partei einen Sprung von 26,95 auf 37,76 Prozent Stimmenanteil gemacht und sich als talentierter Wahlkämpfer erwiesen. 2020 wiederholte sich die Geschichte. Die Aussichten für Leiter galten als günstig, doch scheiterte er in der Bürgermeister-Stichwahl an ÖVP-Newcomer Simon Tschann - um 222 Stimmen. Der Frust saß tief.

Als es im Frühsommer 2021 zu parteiinternen Querelen bezüglich der Nachfolge von Martin Staudinger kam, sagte Leiter zunächst noch ab. Zwei Jahre später aber gab Sprickler-Falschlunger, zum zweiten Mal Interims-Parteivorsitzende, grünes Licht für Leiter, der dieses Mal den Schritt an die Spitze der SPÖ ("ich wurde von vielen Seiten gefragt") vollzog - mit nicht berauschenden 86,46 Prozent Zustimmung auf dem Parteitag.

Obwohl Leiter politisch bisher nur in Bludenz tätig war und er über kein Landtagsmandat verfügt, geht der 59-Jährige alles andere als blauäugig in den Landtagswahlkampf. In den Wochen bis zur Wahl wird Leiter eigenen Angaben zufolge täglich auf den Beinen sein, um mit Menschen in Kontakt zu kommen. Von seinem Brotberuf hat er sich freistellen lassen. So will Leiter herausfinden, wo der Schuh am meisten drückt und seine Rezepte unters Volk bringen. Sein thematisches Steckenpferd freilich ist der Wohnbau und damit verbunden die Leistbarkeit. "Unser Land kann so schön sein, aber es nützt nichts, wenn du es dir nicht leisten kannst", sagt er.

Zur Person

Mario Leiter, geboren am 27. Juli 1965 in Bludenz, verheiratet, Vater eines Sohnes. Nach der Lehre zum Einzelhandelskaufmann wechselte er 1985 zur Stadtpolizei. Gründer des "Zentrum Verkehrssicherheit Österreich". 2015 Einstieg in die Gemeindepolitik, von 2015 bis Frühjahr 2021 Vizebürgermeister von Bludenz. Seit Oktober 2023 Landesparteivorsitzender der SPÖ Vorarlberg. Leiter nennt als Hobbys unter anderem Reisen, Laufen, Tennis und das Lesen.

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ribbon Zusammenfassung
  • Mario Leiter will von der Stadtpolizei Bludenz in die Vorarlberger Landesregierung.
  • Zwar war Leiter außerhalb der Alpenstadt im Süden Vorarlbergs noch nirgends politisch tätig, doch ist der ehemalige Vizebürgermeister überzeugt, die "richtigen Themen, die richtigen Leuten und die richtige Haltung" zu haben.
  • Mit seiner ihm eigenen Hemdsärmeligkeit stellt er fest: "Meine politische Karriere beginnt jetzt."