APA/APA/UKRAINIAN EMERGENCY SERVICE/HANDOUT

Ukraine: Mehrere Verletzte nach russischen Angriffen

Bei nächtlichen russischen Angriffen mit Bomben, Drohnen und Raketen sind in verschiedenen Teilen der Ukraine nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen verletzt worden.

Beim Beschuss der Ortschaft Stanislaw im Gebiet Cherson mit Fliegerbomben seien vier Menschen verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Tolokonnikow, am Sonntag im Nachrichtenprogramm mit. Eine Person werde noch unter den Trümmern vermisst.

"Treffer in der Industrieinfrastruktur"

Wegen der Luftangriffe sei zudem im Umland der Großstadt Cherson teilweise der Strom ausgefallen, sagte Tolokonnikow. In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy sei eine Frau nach einem Drohnenangriff verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Ihor Taburez, am Sonntag auf Telegram mit. Er berichtete von "einem Treffer in der Industrieinfrastruktur".

So sei ein Großbrand in einem Lager ausgebrochen, in dem vor allem Getreide aufbewahrt wurde.

Auch Großstadt Krywj Rih getroffen

Getroffen wurde auch die Großstadt Krywj Rih. Beschädigt worden seien unter anderem Strom- und Gasleitungen, wie der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, mitteilte. Der Brand sei eingedämmt worden, Verletzte habe es in dem Fall nicht gegeben.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht insgesamt 30 Kamikaze-Drohnen gestartet. 16 davon seien abgefangen worden.

Darüber hinaus hat Russland auch Raketenangriffe gestartet und dabei Schäden in der nordostukrainischen Großstadt Charkiw angerichtet. Drei Raketen vom Typ S-300 seien in einem zivilen Unternehmen eingeschlagen, schrieb Militärgouverneur Oleh Synehubow auf seinem Telegram-Kanal. Die Höhe der Schäden werde noch geprüft.

Selenskyj: Niemand kann "ukrainische Widerstandskraft ausschalten"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gratulierte unterdessen seinen Kämpfern zum Tag der Verteidiger. Er betonte am Sonntag, dass es niemandem gelingen werde, "die ukrainische Widerstandskraft und den Mut auszuschalten". Die Videoansprache des Staatsoberhauptes wurde am Goldenen Tor in Kiew gefilmt, berichtet ein Korrespondent von Ukrinform.

Es gebe kein "Verfallsdatum", "Enddatum" oder endgültigen Punkt, an dem die Ukrainer aufhören würden, Widerstand zu leisten und zu kämpfen, außer einem Sieg der Ukraine. "Wir kommen ihm jeden Tag näher und sagen: 'Wir werden so lange kämpfen, wie es nötig ist!'"

Das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, hatte im Juli drei Feiertage geändert. Nun feiert die Ukraine offiziell Weihnachten am 25. Dezember (statt am 7. Jänner), den Tag der Staatsgründung am 15. Juli (statt am 28. Juli) und den Tag der Verteidiger am 1. Oktober (statt am 14. Oktober).

Moskau bereite sich auf jahrelangen Krieg vor

Moskau bereitet sich nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten auf mehrere weitere Jahre Krieg vor. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Sonntag hervor.

Demnach dürfte das Ausmaß der von Moskau geplanten Militärausgaben im kommenden Jahr etwa 30 Prozent der gesamten russischen Staatsausgaben erreichen. Zwar sei es wahrscheinlich, dass dies das Jahr hindurch durchgehalten werden könne, doch es dürfte zu Lasten der Gesamtwirtschaft gehen, so die Briten.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei nächtlichen russischen Angriffen mit Bomben, Drohnen und Raketen sind in verschiedenen Teilen der Ukraine nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen verletzt worden.
  • Beim Beschuss der Ortschaft Stanislaw im Gebiet Cherson mit Fliegerbomben seien vier Menschen verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Tolokonnikow, am Sonntag im Nachrichtenprogramm mit.
  • Eine Person werde noch unter den Trümmern vermisst.