Kickl zu Trump-Amtseinführung eingeladen
"Österreich zuerst, das gilt für mich auch in diesem Fall. Ich wünsche Donald Trump für seine US-Präsidentschaft viel Kraft, Mut und Energie für die vielen Herausforderungen, die ihn in seiner Heimat erwarten. Mein Platz ist aber gerade jetzt in meiner Heimat, in Österreich!", erklärte der FPÖ-Chef gegenüber "Heute" (online). "Wegen der gewaltigen Schuldenlawine, die in den vergangenen Jahren aufgebaut wurde, galt es jetzt einmal alles dafür zu tun, ein EU-Defizitverfahren und damit unter anderem die Bevormundung durch Brüssel abzuwehren", fuhr Kickl fort. Österreich wird bei der Inauguration von der Botschafterin in den USA, Petra Schneebauer, vertreten.
Nicht teilnehmen an der Amtseinführung wird auch der ungarische rechtsnationale Premier Viktor Orbán, der ebenfalls den Patrioten angehört und als Freund Trumps gilt. Orbán erhielt jedoch offenbar keine Einladung. Der Stab von Trump habe zu dem Ereignis, getreu der Traditionen, keine Staats- und Regierungschefs eingeladen, hatte Zoltán Kovács, Staatssekretär für Internationale Kommunikation, auf Facebook am Mittwoch erklärt.
Tatsächlich schickte Trumps Team Einladungen an ausgewählte Staats- und Regierungschefs. So haben die rechtsgerichtete italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei bereits ihre Absicht bekundet, an der Amtseinführung teilnehmen zu wollen. Beide haben ein gutes Verhältnis zu Trump.
Die Feierlichkeit selbst wurde wegen eisiger Kälte ins Kapitol verlegt. Er wolle nicht, dass Menschen verletzt würden oder in irgendeiner Weise zu Schaden kämen, und habe deshalb angeordnet, dass die Ansprache zur Amtseinführung, die Gebete und andere Reden am Montag in der Kuppelhalle des Kapitols stattfinden, postete Trump auf Truth Social. Traditionell findet die Zeremonie an der Westseite des Parlamentsgebäudes unter freiem Himmel statt.
Üblicherweise zieht die Amtseinführung Menschenmassen auf die National Mall, die große Promenade zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial. Trump schrieb, eine Sportarena im Stadtzentrum von Washington werde für Besucher geöffnet, um die Amtseinführung live per Übertragung zu verfolgen. Auch die traditionelle Parade werde dort stattfinden - und er selbst werde nach seiner Vereidigung vor Ort sein, schrieb Trump.
Die US-Hauptstadt Washington kommt aus den Minusgraden nicht heraus - am Montag könnte es so kalt werden wie in Jahrzehnten nicht bei einer Amtseinführung. Zwar soll es nicht ganz so eisig werden wie bei Ronald Reagans zweiter Amtseinführung 1985, als es nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes mittags annähernd minus 14 Grad waren. Vorhergesagt werden für Sonntagnacht derzeit aber um die minus acht Grad, die Höchsttemperatur am Montag soll bei um die minus sechs Grad liegen, gefühlt könnte es deutlich kälter sein.
Auch Reagans zweite Amtseinführung musste in der Rotunde stattfinden. Seine Amtseinführung wird vom Wetterdienst als kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1871 ausgegeben. Als "normale" Höchsttemperatur am Tag der Amtseinführung gibt der Wetterdienst sieben Grad an. Die normale Tiefsttemperatur liege bei minus ein Grad. Mittags sei es üblicherweise um die drei Grad. Trump hat Kälteeinbrüche in der Vergangenheit immer wieder als Gelegenheit genutzt, um zu spotten, wo die Erderwärmung geblieben sei.
Zusammenfassung
- Herbert Kickl, der FPÖ-Chef, wird trotz Einladung nicht an der Amtseinführung von Donald Trump teilnehmen, da er sich auf nationale Themen in Österreich konzentrieren möchte.
- Die Feierlichkeiten zur Amtseinführung wurden wegen der extremen Kälte ins Kapitol verlegt, wobei die Höchsttemperaturen am Montag bei minus sechs Grad erwartet werden.
- Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Argentiniens Präsident Javier Milei haben ihre Teilnahme an der Amtseinführung angekündigt, während Viktor Orbán keine Einladung erhalten hat.