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Großer Gefangenen-Austausch: US-Journalist Gershkovich frei

Das türkische Präsidialamt hat einen groß angelegten Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Ländern bestätigt. Der türkische Geheimdienst MIT habe den Austausch von 26 Häftlingen organisiert, unter ihnen der US-Journalist Evan Gershkovich und der frühere US-Soldat Paul Whelan, teilte das Präsidialamt in Ankara am Donnerstag mit.

Demnach waren Häftlinge aus den USA, Deutschland, Polen, Slowenien, Norwegen, Russland und Belarus beteiligt. Insgesamt 13 Personen würden nach Deutschland gebracht, drei in die USA, zehn Personen im Gegenzug nach Russland.

In der Maschine aus Moskau befindet sich laut "Spiegel"-Bericht Gershkovich. Laut der US-Nachrichtenagentur "Bloomberg" wurde Gershkovich am Donnerstag getauscht und dürfte somit frei sein. Bestätigt sind laut der Agentur auch der Austausch des Dissidenten Wladimir Kara-Mursa und des US-Marinesoldaten Paul Whelan.

"Wir haben die Freilassung von 16 Personen aus Russland ausgehandelt, darunter fünf Deutsche und sieben russische Staatsbürger, die in ihrem eigenen Land politische Gefangene waren", teilte US-Präsident Joe Biden mit.

Der Kreml hat am Donnerstag jeden Kommentar zu einem möglichen Gefangenenaustausch mit dem Westen abgelehnt. "Ich habe dazu noch immer keinen Kommentar abzugeben", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Derzeit wird über einen Gefangenenaustausch spekuliert, der in den kommenden Tagen oder gar in den kommenden Stunden stattfinden könnte.

Er könnte von Seiten Moskaus in Russland inhaftierte US-Bürger sowie russische Oppositionelle betreffen. Spekuliert wird auch über eine Freilassung des russischen Oppositionspolitiker Ilja Jaschin.

Spekulationen über Austausch

US-Reporter Evan Gershkovich war im Juli verurteilt worden. Zudem hatten sich in den vergangenen Tagen Berichte über inhaftierte Oppositionsvertreter gemehrt, die nach Angaben ihrer Anwälte aus Strafkolonien an bisher unbekannte Orte gebracht wurden

Die Verlegung mehrerer bekannter Gefängnisinsassen zur gleichen Zeit gilt in Russland als extrem selten. Die Vorgänge hatten deshalb die Spekulationen über einen großangelegten Gefangenenaustausch ausgelöst.

Am Dienstag hatte Alexander Lukaschenko, der Machthaber in Belarus, einen Deutschen begnadigt. 

Möglicher Tausch mit Tiergartenmörder

Als mögliche Tauschpartner kommen unter anderem der in Berlin festgenommene "Tiergartenmörder" Wadim Krassikow infrage, oder die in den USA inhaftierten Cyberkriminellen Wladimir Dunajw und Roman Relesnjow. Krassikow sitzt in Deutschland im Gefängnis, er war 2021 nach der Ermordung eines tschetschenisch-georgischen Dissidenten festgenommen worden und zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Wer gegen die in Russland inhaftierten Personen getauscht wird, ist aktuell noch unbestätigt. 

Türkischer Geheimdienst: Koordinieren umfassenden Austausch

Mit dem Austausch von Gershkovich dürfte der größte Gefangenenaustausch zwischen westlichen Staaten und Russland seit dem Ende des Kalten Krieges angelaufen sein. 

Der türkische Geheimdienst erklärte, der Austausch finde am Donnerstag statt und werde von ihm koordiniert. 

Video: Russland-Experte: "Dürfen vor Moskau nicht immer Angst haben"

ribbon Zusammenfassung
  • Das türkische Präsidialamt hat einen groß angelegten Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Ländern bestätigt.
  • Der türkische Geheimdienst MIT habe den Austausch von 26 Häftlingen organisiert, unter ihnen der US-Journalist Evan Gershkovich und der frühere US-Soldat Paul Whelan, teilte das Präsidialamt in Ankara am Donnerstag mit.
  • Demnach waren Häftlinge aus den USA, Deutschland, Polen, Slowenien, Norwegen, Russland und Belarus beteiligt.
  • Insgesamt 13 Personen würden nach Deutschland gebracht, drei in die USA, zehn Personen im Gegenzug nach Russland.