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UNO: Fast 30 Prozent der Syrer wollen zurückkehren

Fast 30 Prozent der Millionen syrischer Flüchtlinge im Nahen Osten wollen nach dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad im nächsten Jahr in ihre Heimat zurückkehren. "Die Zahl der Syrer, die zurückkehren wollen, war fast auf Null gesunken. Jetzt sind es innerhalb weniger Wochen fast 30 Prozent. Das ist eine Botschaft, die meiner Meinung nach sehr wichtig ist und auf die man hören und reagieren muss", sagte der UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi am Samstag in Damaskus.

Seit dem Sturz Assads seien bereits rund 200.000 syrische Flüchtlinge zurückgekehrt. Die Rückkehr der rund sechs Millionen Syrer, die geflohen sind, ist eines der Ziele der neuen syrischen Führung. Doch der Bürgerkrieg hat große Teile vieler Großstädte zerstört. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in Armut. Syrien unterliegt nach wie vor strengen westlichen Sanktionen, die das Land faktisch vom Rest der Welt abschneiden. Syriens neue Führung strebt eine Aufhebung der Strafmaßnahmen an, um den Wiederaufbau des Landes voranzubringen.

Im Dezember hatten Aufständische unter Führung der islamistischen HTS-Miliz nach einer wenige Tage dauernden Offensive die Kontrolle über Damaskus übernommen und die jahrzehntelange autokratische Herrschaft der Familie Assad beendet. Die in der Vergangenheit mit den radikalen Organisationen Al-Kaida und IS verbündete HTS demonstriert seitdem Mäßigung und den Willen, sämtliche Gruppen des Vielvölkerstaats Syrien zu respektieren.

Mehrere europäische Staaten, darunter Österreich, hatten nach dem Umsturz die Asylverfahren für Syrer ausgesetzt. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) wies sein Ressort an, "ein geordnetes Rückführungs- und Abschiebe-Programm nach Syrien vorzubereiten". Auch wird heimreisewilligen Syrern von der Bundesbetreuungsagentur eine Rückkehr-Hilfe von bis zu 1.000 Euro angeboten, ebenso wie Hilfe bei der Unterstützung der Heimreise sowie der Beschaffung notwendiger Dokumente.

ribbon Zusammenfassung
  • Fast 30 Prozent der syrischen Flüchtlinge im Nahen Osten möchten nach dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad in ihre Heimat zurückkehren. Seit dem Machtwechsel sind bereits rund 200.000 Menschen zurückgekehrt.
  • Die neue syrische Führung hat die Rückkehr der geflohenen Syrer sowie die Aufhebung der westlichen Sanktionen als Ziele gesetzt, um den Wiederaufbau des Landes zu fördern.
  • Österreich und andere europäische Länder haben die Asylverfahren für Syrer ausgesetzt. Rückkehrwillige erhalten eine finanzielle Unterstützung von bis zu 1.000 Euro für ihre Heimreise.