UNICEF-Botschafter Orlando Bloom bei Präsident Selenskyj
"Fast 2,7 Millionen ukrainische Schulkinder sind gezwungen, online oder in einer Mischform zu lernen", sagte der Präsident. Mädchen und Buben liefen Gefahr, Depressionen, Ängste oder andere psychische Probleme zu entwickeln.
Bloom, der sich seit 2009 als Botschafter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) für humanitäre Projekte einsetzt, sagte bei dem Treffen, dass er eine Familie mit fünf eigenen Kindern und vier adoptierten Kriegswaisen besucht habe. UNICEF unterstütze solche Eltern, "damit jedes ukrainische Kind Teil einer warmen, pflegenden und hingebungsvollen Familie" sein könne, sagte der Schauspieler ("Fluch der Karibik"), der bei Instagram auch Fotos veröffentlichte. Solche Modelle seien besser für Kinder als Heime. "Kinder in der Ukraine müssen ihre Kindheit zurückerhalten", sagte Bloom.
Bloom sprach auch das Schicksal "vermisster Kinder" an, deren Verbleib aufgeklärt werden müsse. Der 46-Jährige bezeichnete den russischen Präsidenten Wladimir Putin, ohne seinen Namen zu nennen, als einen "Kriegsverbrecher". Das Internationale Strafgericht in Den Haag hatte gegen Putin wegen Verschleppung von Kindern Haftbefehl erlassen. Russland bestreitet, dass Kinder deportiert würden. Moskau betont, dass die Kinder vielmehr vor dem Krieg in der Ukraine in Sicherheit gebracht worden seien. Dagegen beklagt etwa Selenskyj, dass Tausende Mädchen und Buben zwangsweise "russifiziert" und ihrer ukrainischen Identität beraubt würden.
Zusammenfassung
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der britische Schauspieler und UNICEF-Botschafter Orlando Bloom haben auf die schweren Kriegsfolgen für Millionen Kinder in dem Land hingewiesen.
- "Der Krieg zerstört die Kindheit von ukrainischen Kindern", teilte Selenskyj zu einem am Montag veröffentlichten Video seines Treffens mit Bloom mit.
- Moskau betont, dass die Kinder vielmehr vor dem Krieg in der Ukraine in Sicherheit gebracht worden seien.