Umfrage: Doskozil bei Asyl-Kompetenz vor Kickl und Karner
Kaum ein Thema ist, gerade in Wahlkämpfen, so umstritten wie Asyl und Migration. Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) feierte damit Wahlerfolge, Kanzler Karl Nehammer (ebenfalls ÖVP) versucht es ihm gleichzutun - der große Nutznießer ist laut Politikexperten aber nicht die ÖVP, sondern die FPÖ. Die nimmt das Thema wohlwollend auf und scheut auch nicht davor zurück, wahlweise von einer "Festung Europa" oder einer "Festung Österreich" zu sprechen.
Tatsächliche Lösungen brachten weder Herbert Kickl (FPÖ) als damals zuständiger Innenminister noch Nehammer in dieser Rolle zustande. Mittlerweile wird das Thema auch von Teilen der SPÖ bespielt, besonders von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, dessen Aufstieg in der Partei eng mit seiner Funktion als Landespolizeidirektor im Burgenland und der Rolle des Krisenmanagers am Grenzübergang Nickelsdorf während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 verbunden ist.
Stand Doskozil damals noch für die Willkommenskultur, plädiert er mittlerweile für geschlossene Grenzen. Das wird laut der "Aktuell: Die Woche"-Umfrage (Sonntag, 22:20 Uhr, ATV) von der Bevölkerung goutiert. Peter Hajek stellte 500 Österreicher:innen die Frage: "Wie beurteilen Sie die Ideen und Konzepte der folgenden Politiker:innen zum Thema Asyl & Integration?"
Doskozil vor Kickl
Die größte Kompetenz in Sachen Asyl und Integration sprechen die Befragten, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, dem burgenländischen Landeshauptmann Doskozil zu. 32 Prozent finden Doskozils Konzepte zu den Themen Asyl und Integration gut bzw. eher gut. 24 Prozent antworten gegenteilig und finden dessen Ideen schlecht bzw. eher schlecht. Damit ist Doskozil der einzige Abgefragte Politiker mit positivem Saldo bei der aktuellen "ATV Frage der Woche". Doskozil punkte "insbesondere bei Mitte-Rechts-Wähler:innen", analysiert Hajek.
FPÖ-Chef Herbert Kickl überzeugt 34 Prozent der Befragten in Sachen Asyl und Integration, dem stehen aber 43 Prozent gegenüber, die Kickls Ideen schlecht bzw. eher schlecht finden.
13 Prozent finden Karners Pläne gut
Nur 13 Prozent der Befragten finden die Pläne des amtierenden Innenministers Gerhard Karner (ÖVP) in Sachen Integration gut bzw. eher gut. 33 Prozent bewerten diese als eher schlecht bzw. schlecht. Für Hajek auffallend schlechte Werte, weil Karner "bei diesem Thema eigentlich federführend sein sollte".
46 Prozent der Befragten meinen, dass die Konzepte von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zu den Themen Integration und Asyl schlecht bzw. eher schlecht sind. 19 Prozent der Befragten kann sie mit ihren Ideen in diesem Bereich überzeugen.
"ATV Aktuell: Die Woche" am Sonntag um 22:20 Uhr bei ATV.
ATV-Moderator Meinrad Knapp, Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek lassen am Sonntag die politischen Geschehnisse der Woche Revue passieren. Unter anderem werden die Ergebnisse von Hajeks aktueller Meinungsumfrage diskutiert.
Zur Umfrage: Auftraggeber: ATV - Methode: Online-Befragung - Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren - Stichprobengröße: 500 Befragte - Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4 % - Feldarbeit: 6. Jänner bis 9. Februar 2023
Zusammenfassung
- Peter Hajek stellte 500 Österreicher:innen die Frage: "Wie beurteilen Sie die Ideen und Konzepte der folgenden Politiker:innen zum Thema Asyl & Integration?"
- Die größte Kompetenz in Sachen Asyl und Integration sprechen die Befragten, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, Hans Peter Doskozil zu.
- 32 Prozent finden Doskozils Konzepte zu den Themen Asyl und Integration gut bzw. eher gut. 24 Prozent antworten gegenteilig und finden dessen Ideen schlecht bzw. eher schlecht.
- FPÖ-Chef Herbert Kickl überzeugt 34 Prozent der Befragten in Sachen Asyl und Integration, dem stehen aber 43 Prozent gegenüber, die Kickls Ideen schlecht bzw. eher schlecht finden.
- Zur Umfrage: Auftraggeber: ATV - Methode: Online-Befragung - Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren - Stichprobengröße: 500 Befragte - Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 4,4 % - Feldarbeit: 6. Jänner bis 9. Februar 2023