Elling zu Maskenpflicht: Politik macht sich "unglaubwürdig"

Bis zum 23. Oktober möchte die Regierung über eine neue Maskenpflicht entscheiden. Im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Sabine Loho sagt Molekularbiologie Ulrich Elling, dass die Politik sich damit unglaubwürdig mache.

"Die meisten halten sich auch jetzt schon daran", so Elling. Jeder und jede wisse, dass "Maske angesagt sei", aber "die Regierung rückt nicht raus, dem Volk die Wahrheit zuzumuten". Man mache sich "eigentlich nur unglaubwürdig", kritisiert der Experte.

BA.5 ist in Österreich momentan die am stärksten kursierende Variante. In ein paar Wochen würde aber auch diese von neuen Varianten abgelöst werden, so der Experte. Aktuell seien die Zahl der Corona-Infektionen auf einem hohen Plateau.

Infektion mit der BA.5-Variante schützt nicht vor neuen Mutationen

Eine Infektion mit der BA.5-Variante würde nicht vor einer Infektion mit den neuen Varianten schützen, aber weiterhin vor schweren Verläufen. Dasselbe gelte für eine Immunisierung mit der aktuellen Impfung, so der Molekularbiologe. Neue Varianten würden weder gefährlicher noch milder werden. 

"Die Hochquellleitung in Wien wurde auch geschaffen um Pandemien zu verhindern und wir trinken nicht aus dem Donaukanal, wenn gerade kein Durchfall herrscht - also das ist ja absurd", so Elling.

Der Molekularbiologie sieht ein politisches Handeln als notwendig an – Maßnahmen, die die Infektionszahlen senken, seien "immer sinnvoll".

Datenlage in Österreich im internationalen Vergleich gut

Die Fallzahlen in Österreich seien im Moment im internationalen Vergleich hoch, aber werden nicht - so wie in anderen Ländern - unterschätzt, so Elling. PCR-Tests sind besser an neue Virusvarianten anpassbar, für positive Antigentests brauche es eine höhere Viruslast. 

ribbon Zusammenfassung
  • Molekularbiologe Ulrich Elling spricht sich im PULS 24 Interview für politisches Handeln gegen die hohen Corona-Zahlen aus.
  • Die Zahl der BA.5-Infektionen würde auf einem hohen Niveau stagnieren, in den kommenden Wochen würden die neuen Virusvarianten übernehmen.
  • Die aktualisierte Impfung schütze weiterhin vor schweren Verläufen, versichert Elling.
  • Im internationalen Vergleich sind die Corona-Zahlen in Österreich auch hoch, weil hier viel getestet werde.