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Ukraine: Über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst

Zwei Jahre nach dem russischen Überfall hat die Ukraine bereits über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst.

"Es gibt kein Verbrechen, dass die Russen nicht während dieses Krieges verübt haben", sagte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin am Sonntag beim Forum "Ukraine. Jahr 2024" vor Journalisten in Kiew.

Tribunal nach Vorbild der Nürnberger Prozesse

Die Ermittlungen hätten schon zu Urteilen geführt. "Wir haben bereits 80 Urteile ukrainischer Gerichte während des Krieges", unterstrich Kostin. Ziel seien aber Tribunale nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse, in denen nach dem Zweiten Weltkrieg Kriegsverbrecher der Nationalsozialisten zur Verantwortung gezogen wurden.

Ein solches müsse es beispielsweise zu verübten Verbrechen in der von Russland eroberten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol geben.

Internationale Organisationen und Kiew werfen der russischen Seite regelmäßig unter anderem die Misshandlung von Kriegsgefangenen vor. In mehreren Fällen sind ukrainische Soldaten demnach auch nach ihrer Gefangennahme ermordet worden.

Vorwürfe gegen das Rote Kreuz

Der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, konstatierte beim Forum, dass das internationale System und dessen Organisationen der Situation nicht gerecht würden. Insbesondere erhob er schwere Vorwürfe gegen das Internationale Rote Kreuz. "Das Internationale Rote Kreuz hat keinen einzigen unserer Kriegsgefangenen in Russland besucht", betonte Jermak.

Die Organisation helfe auch nicht bei der Rückkehr von in Russland und den besetzten Gebieten befindlichen ukrainischen Kindern. Kiew zufolge werden gut 20.000 ukrainische Kinder widerrechtlich von Russland festgehalten.

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei Jahre nach dem russischen Überfall hat die Ukraine bereits über 120.000 russische Kriegsverbrechen erfasst.
  • "Es gibt kein Verbrechen, dass die Russen nicht während dieses Krieges verübt haben", sagte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin am Sonntag beim Forum "Ukraine. Jahr 2024" vor Journalisten in Kiew.
  • Der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, konstatierte beim Forum, dass das internationale System und dessen Organisationen der Situation nicht gerecht würden.
  • Insbesondere erhob er schwere Vorwürfe gegen das Internationale Rote Kreuz.