Trump vs. Biden: "Bammel" vor Chaos nach der Wahl

Mehr als vier Monate vor der US-Wahl treten am Donnerstagabend US-Präsident Joe Biden und Donald Trump in ihrer ersten TV-Debatte gegeneinander an. Einiges an dem Duell ist neu, für Biden stehe aber "wesentlich mehr auf dem Spiel", erklärt US-Korrespondentin Elisabeth Postl.

Offiziell sind weder Joe Biden noch Donald Trump Präsidentschaftskandidaten, die erste TV-Debatte steht aber trotzdem schon an. Nominiert werden die beiden erst im Sommer, doch das Biden-Lager sprach sich für einen frühen Debatten-Termin aus.

Einer der Gründe dafür sei, dass die Fernsehdebatten diesmal schon vorbei sein sollen, bevor der Wahlprozess beginnt. Ab der zweiten Septemberhälfte können Millionen US-Bürger:innen die Option nutzen, ihre Stimme schon früher abzugeben. 

Für Biden sei ein frühes Duell zudem wichtig, da für ihn "wesentlich mehr auf dem Spiel" stehe, erklärt die US-Korrespondentin der "Presse" Elisabeth Postl im PULS 24 Interview. Er müsse möglichst schnell zeigen, dass er fit und schlagfertig sei, um so seine Stolperer und Versprecher aus dem Weg zu räumen.

Biden als "Angreifer"?

Bei der CNN-Debatte wolle er sich als "Angreifer" geben, Trump hingegen müsse sich "regulieren", so Postl. Dabei habe Trump bereits im Vorfeld erklärt, dass er drei Gegner habe: Biden sowie die zwei CNN-Moderatoren Jake Tapper und Dana Bash.

Das Regulieren könnte Trump diesmal jedoch leichter fallen als von ihm gewünscht, denn das Mikrofon jenes Kandidaten, der gerade nicht an der Reihe ist, wird stumm geschaltet. So soll störendes Dazwischenreden - für das Trump bekannt ist - verhindert werden. Auch Publikum wird es im Studio nicht geben. 

Diese "Stille im großen Studio" könnte Trump nutzen, glaubt Postl.

Video: TV-Duell zwischen Biden und Trump

"Bammel" vor nach der Wahl

Laut Umfragen soll es bei der Wahl am 5. November zu einem knappen Rennen kommen. Trumps strafrechtliche Verurteilung im New Yorker Schweigegeldprozess hat auch nichts daran geändert, dass er in mehreren der als wahlentscheidend geltenden Schlüsselstaaten vorn liegt. 

Viele Wähler:innen hätten schon jetzt "Bammel davor, was alles nach der Wahl passieren könnte", so Postl. Trump hält weiterhin daran fest, dass ihm der Wahlsieg 2020 gestohlen wurde. Dadurch kam es 2021 zum Sturm aufs Kapitol in Washington. 

Bevor es zur Wahl kommt, steht aber erst noch eine zweite Debatte an. Die ist jedoch erst für den 10. September angesetzt. 

ribbon Zusammenfassung
  • Mehr als vier Monate vor der US-Wahl treten am Donnerstagabend US-Präsident Joe Biden und Donald Trump in ihrer ersten TV-Debatte gegeneinander an.
  • Einiges an dem Duell ist neu, für Biden stehe aber "wesentlich mehr auf dem Spiel", erklärt US-Korrespondentin Elisabeth Postl.
  • Viele Wähler:innen hätten schon jetzt "Bammel davor, was alles nach der Wahl passieren könnte", so Postl.
  • Trump hält weiterhin daran fest, dass ihm der Wahlsieg 2020 gestohlen wurde. Dadurch kam es 2021 zum Sturm aufs Kapitol in Washington.