Tote bei Anschlag in Israel und Angriffen im Gazastreifen
Damit seien seit der Wiederaufnahme der israelischen Offensive am Dienstag fast 700 Palästinenser getötet worden, teilte die von der palästinensischen Terrororganisation Hamas kontrollierte Gaza-Gesundheitsbehörde am Montag mit. Darunter seien mindestens 400 Frauen und Kinder.
Die israelischen Streitkräfte waren vor allem in der Stadt Rafah nahe der Grenze zu Ägypten im Einsatz. Die Stadtverwaltung teilte mit, Tausende Menschen seien im Bezirk Tel Al-Sultan eingeschlossen. "Die Verbindung zu dem Viertel ist vollständig abgeschnitten und das Schicksal der Menschen unbekannt. Familien sind unter den Trümmern gefangen, ohne Wasser, ohne Nahrung, ohne Medizin, mitten im totalen Zusammenbruch der Gesundheitsdienste", heißt es in einer Erklärung. Das israelische Militär erklärte, Truppen hätten Tel Al-Sultan eingekreist, um Terrorinfrastruktur zu zerstören und "Terroristen in der Gegend zu eliminieren".
Täter ein israelischer Araber
Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, bei dem Täter des Anschlags bei Haifa handle es sich um einen Araber mit israelischer Staatsangehörigkeit. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom erlitt ein älterer Mann bei der Attacke an einer Kreuzung südöstlich von Haifa tödliche Verletzungen. Ein etwa 20 Jahre alter Mann sei schwer verletzt worden. Der Angreifer habe die Opfer gerammt, mit einem Messer angegriffen und auf sie geschossen. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich bei dem Verletzten um einen Soldaten.
Erst vor drei Wochen hatte es bei einem Anschlag auf einem Busbahnhof in Haifa einen Toten und Verletzte gegeben. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor eineinhalb Jahren kommt es in Israel wieder vermehrt zu Anschlägen militanter Palästinenser. Auslöser für den Krieg war das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023, bei dem an einem Tag rund 1.200 Menschen in Israel getötet und 250 als Geisel in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Ägypten legt neuen Vorschlag für Gaza-Waffenruhe vor
Ägypten hat Sicherheitskreisen zufolge Israel und Hamas einen neuen Vorschlag zur Wiederherstellung der Waffenruhe im Gazastreifen unterbreitet. Der bereits vorige Woche vorgelegte Vorschlag sehe vor, dass die radikal-islamische Palästinenser-Organisation jede Woche fünf israelische Geiseln freilässt, heißt es in den Sicherheitskreisen am Montag.
Israel solle nach der ersten Woche mit der Umsetzung der zweiten Phase der vereinbarten Waffenruhe beginnen, die eine Freilassung aller Geiseln und einen Abzug der israelischen Truppen umfassen soll. Die erste Phase der Waffenruhe war am 19. Jänner in Kraft getreten und endete nach sechs Wochen. Sie wurde eigentlich für die Dauer der muslimischen Fastenzeit Ramadan im März und des jüdischen Pessach-Fests verlängert, das am 20. April endet.
Weil sich beide Seiten aber über den weiteren Fortgang nicht einigen konnten, hat Israel am vergangenen Dienstag seine Angriffe wieder aufgenommen, um nach eigenen Angaben die Hamas zur Freilassung der verbliebenen Geiseln zu zwingen.
Zusammenfassung
- Bei einem Anschlag nahe Haifa wurde ein Mensch getötet und ein Soldat schwer verletzt, als ein israelischer Araber mit einem Fahrzeug rammte, Messerangriffe ausführte und schoss.
- Im Gazastreifen starben mindestens 21 Palästinenser bei neuen israelischen Angriffen, wodurch die Gesamtzahl der Todesopfer seit Wiederaufnahme der Offensive auf fast 700 stieg, darunter 400 Frauen und Kinder.
- Ägypten legte einen neuen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gazastreifen vor, der die wöchentliche Freilassung von fünf israelischen Geiseln durch die Hamas vorsieht.