Hofer: FPÖ belebt "Markenkern", ÖVP baut "Feuermauer"
Nach dreijähriger Coronapause ist der Aschermittwoch wieder der Tag der politischen Rundumschläge: Beim traditionellen Kehraus der FPÖ in Ried trat erstmals Herbert Kickl als Parteichef ans Pult. In Kärnten war der Aschermittwoch für die ÖVP das einzige Großevent der Landtagswahl.
Hofer: FPÖ-Markenkern belebt
Bei der Aschermittwochsrede von FPÖ-Chef Herbert Kickl habe man laut dem Politikberater Thomas Hofer gesehen, dass Kickl die FPÖ wiederbeleben konnte. Dieser habe es nach der Ibiza- und der Spesenaffäre, die "der FPÖ massiv geschadet haben", geschafft, "den Markenkern der FPÖ zu beleben" und zu sagen "wir da unten gegen die da oben".
Ibiza und Co. vergessen?
Die österreichische Politik bewege sich "dauernd im Kreis", meint der Politikberater. Bereits während der 90er Jahre und während der Migrationskrise 2015 sei die FPÖ laut Umfragen bei 30 Prozent gelegen, meint Hofer.
Nun sei das wieder so und dies sei nicht nur "der eigenen Stärk" zu verdanken. Die FPÖ sei "schon lange keine Ein-Themen-Partei" mehr – Kickl habe es geschafft, "einige Themen wieder hochzukochen". Es ginge nicht mehr nur um Migration oder Corona, sondern jetzt auch um die "Kriegsfolgen-Geschichte" oder die "Neutralität".
Das "kollektive politische Gedächtnis" sei laut Hofer ein "sehr kurzfristiges". "Da hat man eben Ibiza und andere Dinge schon vergessen", meint der Politikberater.
ÖVP baue "Feuermauer"
Es gebe ungefähr 500.000 bis 600.000 Wähler:innen in Österreich, die als Erst- und Zweitpräferenz ÖVP und FPÖ haben, sozusagen eine "Verschubmasse, die für beide gewinnbar ist", so Hofer. Die ÖVP versuche nun "eine Feuermauer" zu bauen, "damit nicht noch weitere" Wähler:innen in Richtung FPÖ weggehen. Vertraue man Meinungsumfragen, sei dieses Vorhaben gar nicht so unerfolgreich, meint der Politikberater im Newsroom LIVE.
Zusammenfassung
- Während es der FPÖ gelungen sei, "den Markenkern" der Partei zu beleben, versuche die ÖVP "eine Feuermauer" aufzubauen, um nicht noch weitere Wähler:innen an die Freiheitlichen zu verlieren, meint Politikberater Thomas Hofer im Newsroom LIVE.
- Mehr dazu im Artikel.