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Assad gestürzt: Rund 30.000 Syrer feiern in Wien

Zehntausende Syrerinnen und Syrer sowie Sympathisanten haben am Sonntagmittag in der Wiener Innenstadt mit einer Demonstration den Sturz des Regimes von Machthaber Bashar al-Assad gefeiert.

Vor der Staatsoper schwenkten sie syrische Flaggen mit der Aufschrift "Free Syria". Nach Angaben der Polizei waren 3.000 Personen zu der Demonstration angemeldet. Diese Zahl dürfte sich verzehnfacht haben.

Zug über Ringstraße geplant

Die Großdemonstration war von der "freien syrischen Gemeinschaft in Österreich in Solidarität mit der syrischen Revolution" angekündigt worden, "zur Unterstützung unserer Vertriebenen in den Lagern und ihres Rechts auf Rückkehr in ihre neu befreiten Dörfer".

Berichten von Personen an Ort und Stelle gab es gegen 13.30 Uhr noch einen regen Zulauf zu der Demonstration. Der Demo-Zug reichte demnach von der Staatsoper bis zum Burgring. Letztlich dürften sogar um die 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen sein.  Der Protest verlief sehr lautstark, blieb aber bis auf das Zünden von Böllern und Feuerwerkskörpern vorerst friedlich. Es habe deshalb rund 60 Anzeigen gegeben, so die Polizei später auf "X". 

Auch seitens der Polizei wurden auf APA-Anfrage keine Vorfälle verzeichnet. Meldungen über "Freudenschüsse durch Schreckschusswaffen", die die FPÖ in einer Aussendung kolportierte, lagen der Polizei ebenfalls nicht vor. Abschluss der Feier-Demo war dann vor dem Parlament.

"Totalversagen des Innenministeriums"

Der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp sah angesichts der Demo ein "Totalversagen des Innenministeriums, der Landespolizeidirektion Wien und der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst". "Während heimische Bürger bei regierungskritischen Kundgebungen eingekesselt, mit Strafen schikaniert und durch Wasserwerfer bedroht werden, lassen wenige Polizisten einen syrischen Mob unbehelligt durch Wien marschieren.

Dieses politisch motivierte und völlig unterschiedliche Vorgehen gegenüber Demonstranten ist eines Rechtsstaates unwürdig", so der Stadtrat. Nepp forderte den sofortigen Rücktritt von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und DSN-Chef Omar Haijawi-Pirchner.

Das Außenministerium forderte angesichts des Machtwechsels in Syrien indes einen "geordneten und friedlichen Übergangsprozess" auf Grundlage der UNO-Sicherheitsratsresolution 2254 "hin zu einer stabilen und inklusiven politischen Ordnung. Keine Gewaltexzesse oder Vertreibungen, die Einhaltung der Menschenrechte und der Schutz von ethnischen und religiösen Minderheiten sind oberste Prämisse", erklärte das Außenamt am Sonntag in einer Stellungnahme.

 

Video: Hunderte Syrer feiern in Wien

Reporter Patrick Schwanzer berichtet live vor Ort.

Die Demonstration sorgte auch für Behinderungen bei den Straßenbahnen: Die Ringlinien wurden umgeleitet bzw. kurzgeführt. Die Wiener Linien empfahlen den Fahrgästen, die U-Bahn Linien zu benützen.

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ribbon Zusammenfassung
  • Zehntausende Syrer versammelten sich in der Wiener Innenstadt, um den Sturz des Assad-Regimes zu feiern. Die Demonstration fand vor der Staatsoper statt, wo syrische Flaggen mit der Aufschrift 'Free Syria' geschwenkt wurden.
  • 3.000 Personen waren offiziell für die Kundgebung angemeldet, die von der 'freien syrischen Gemeinschaft in Österreich' organisiert wurde. Die Zahl dürfte sich verzehnfacht haben.
  • Die Demonstration unterstützte die syrische Revolution und das Recht der Vertriebenen auf Rückkehr in ihre neu befreiten Dörfer. Der geplante Weg führte von der Oper über den Ring zum Parlament.
  • Der Protest verlief sehr lautstark, blieb aber bis auf das Zünden von Böllern und Feuerwerkskörpern vorerst friedlich.