Acapulco "zerstört": Nationalgarde marschiert gegen Plünderer auf
1.700 Beamte der Nationalgarde bewachten Geschäfte, errichten laut der Zeitung "Milenio" Sraßensperren und kontrollierten Autos.
Nach dem Durchzug von "Otis" kam es zu zahlreichen Plünderungen. Dabei nahmen die Menschen nicht nur Lebensmittel und Trinkwasser mit, sondern auch Elektrogeräte und Luxusgüter. "Die Tragödie, die die Menschen durchleben, darf nicht durch die ungerechtfertigten Plünderungen noch verschärft werden", hieß es vom Arbeitgeberverband Coparmex.
Militär verteilt Essen und Trinken
Nationalgarde und Streitkräfte verteilten unterdessen Lebensmittel und Trinkwasser an Bedürftige. Einsatzkräfte setzten zudem die Aufräumarbeiten fort, beseitigten umgestürzte Bäume sowie Trümmer und räumten die Straßen frei.
Hurrikan "Otis" traf in der Nacht zum Mittwoch mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern auf die Küste. In nur zwölf Stunden hatte er sich von einem Tropensturm zu einem gefährlichen Hurrikan entwickelt. Über Land verlor er dann an Kraft und löste sich schließlich auf.
27 Tote, vier Personen vermisst
Nach Behördenangaben kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, weitere vier galten offiziell als vermisst. Viele Angehörige konnten allerdings bisher keinen Kontakt zu ihren Verwandten aufnehmen und veröffentlichten Suchaufrufe auf Facebook, Whatsapp und der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter.
Touristen evakuiert
Am Freitag starteten in Acapulco 14 Flüge, um gestrandete Touristen aus dem Katastrophengebiet auszufliegen, wie der Fernsehsender Foro TV berichtete. Zum Zeitpunkt des Sturms sollen rund 100.000 Urlauber in Acapulco gewesen sein. Laut österreichischem Außenministerium haben keine Österreicherinnen oder Österreicher um Hilfe angesucht.
Acapulco ist bekannt für seine Klippenspringer und Luxushotels. Auch bei Low-Budget-Touristen ist das Urlaubsziel beliebt. Einst stieg dort der internationale Jetset ab. Wegen der grassierenden Gewaltkriminalität kamen zuletzt allerdings immer weniger Touristen aus dem Ausland. Heute verbringen dort vor allem die Bewohner von Mexiko-Stadt ihre Ferien oder langen Wochenenden.
Die touristische Infrastruktur in der Region wurde durch den Sturm hart getroffen. "Otis" verwüstete Hotels, Restaurants, Diskotheken und Einkaufszentren in Acapulco. Ersten Schätzungen zufolge könnte der Sturm wirtschaftliche Schäden in Höhe von 15 Milliarden US-Dollar (14,2 Milliarden Euro) angerichtet haben.
Zusammenfassung
- Nachdem Hurrikan "Otis" den mexikanischen Badeort Acapulco verwüstete, ist nun ein Teil der Nationalgarde in den mexikanischen Badeort verlegt worden.
- Die Soldaten verteilen Lebensmittel und Wasser, errichten aber auch Straßensperren und bewachen Geschäfte, um die Normalität wiederherzustellen.