Steiermark-Wahl: Diese Parteien kann man nur in Graz wählen
SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne, KPÖ und NEOS sind im steirischen Landtag vertreten und wollen dort auch bleiben. Bei der kommenden Wahl versuchen aber auch drei weitere Parteien ihr Glück. KFG, MFG und DNA stehen allerdings nur im Wahlkreis 1 Graz und Umgebung am Stimmzettel und hoffen, dort ein Grundmandat für den Landtagseinzug erreichen zu können.
Wer sind die Kleinparteien?
KFG
Die "Korruptionsfreie Bürgerliste" (KFG) um die Grazer Stadträtin und Ex-Blaue Claudia Schönbacher ist eine Abspaltung von der Grazer FPÖ. Im Zuge der Finanzaffäre zerbröselten die Freiheitlichen in der steirischen Landeshauptstadt zusehends unter dem Auffliegen der ungeklärten Geldflüsse innerhalb der Partei.
Schönbacher positionierte sich als Aufdeckerin und wurde prompt von Herbert Kickl aus der FPÖ geworfen. Zusammen mit Alexis Pascuttini und anderen ehemaligen Stadtblauen gründete sie eben den (Korruptions-) Freien Gemeinderatsklub, der nun auch unter Korruptionsfreies Graz (KFG) erstmals bei der Landtagswahl antritt.
Man setzt auf die Themen Individualverkehr, Tierschutz sowie Kampf gegen Korruption, Abgaben und Bürokratie und will eine Volksbefragung zur GAK-Stadiondebatte. Von den Kleinparteien werden der KFG die größten Chancen zugeschrieben, weil man die meisten Erfahrungen mit Wahlkampf hat.
MFG
Die Liste Menschen - Freiheit - Grundrechte (MFG) konnte ebenfalls nur im Wahlkreis 1 genügend Unterstützungserklärungen sammeln. Spitzenkandidatin Andrea Kamper ist seit dem Jahr 2021 bei der MFG und seit Anfang an bei den Stammtischen der Anti-Corona-Maßnahmen-Partei dabei.
Kamper (36) ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Von Beruf ist sie Sozialpädagogin in der Kinder- und Jugendwohlfahrt.
Thematisch bleibt man der Linie, der zuletzt bei mehreren Wahlen gescheiterten MFG treu und will vor allem mit der Forderung einer Aufarbeitung der Corona-Pandemie punkten. Kamper will aber auch die bessere Möglichkeit einer längeren Kinderbetreuung zu Hause.
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Kamper wird sich übrigens als einzige Spitzenkandidatin nicht selbst wählen können, denn sie lebt in der Südsteiermark in einem Wahlkreis, in dem die MFG nicht am Stimmzettel ist. Wen sie sonst wählen wird, hatte sie laut einem APA-Interview kürzlich noch nicht entschieden.
Sollte man das Grundmandat nicht erreichen, wolle man dennoch weiterarbeiten. Die Chancen für den Einzug stehen nicht gut, schließlich gibt es vor allem mit der Kleinpartei DNA inhaltliche Überschneidungen.
DNA
Die Liste Demokratisch - Neutral - Authentisch (DNA) mit Spitzenkandidatin Maria Hubmer-Mogg kann ebenfalls nur im Wahlkreis 1 angekreuzt werden. In anderen Wahlkreisen sprach die Spitzenkandidatin eine Wahlempfehlung für die FPÖ aus.
Hubmer-Mogg wurde 1982 in Graz geboren, ist Mutter eines Sohnes und Humanmedizinerin, Mentalcoach und Kräuterpädagogin. Allerdings wurde sie laut Ärztekammer aus eigenem Wunsch aus der Ärzteliste gestrichen. Auch DNA ist coronamaßnahmenkritisch und fordert eine "unabhängige Untersuchung der Coronapolitik".
Die Liste lehnt den geplanten Pandemievertrags der WHO ab und setzt laut eigenen Angaben auf "Kindergesundheit" und "Aktivierung von Senioren". Weiters plädiert man für eine Abschaffung der CO2-Steuer, den Erhalt des Bargelds und für eine Senkung der Wahlkampfkostenobergrenze. DNA war bereits bei der EU-Wahl am Stimmzettel, verfehlte den Einzug aber mit 2,7 Prozent der Stimmen.
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Steiermark-Wahl: "Sieht nach klarem FPÖ-Sieg aus"
Zusammenfassung
- Bei der steirischen Landtagswahl am 24. November stehen neun Parteien auf dem Stimmzettel. Drei davon allerdings nur in Graz und Umgebung, sie hoffen auf ein Grundmandat.
- Mit der KFG tritt eine Abspaltung der Grazer FPÖ und mit MFG und DNA zwei coronamaßnahmenkritische Listen an.
- Wer sind die Kleinparteien, die auf ein Direktmandat hoffen?