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Anton Lang: Der SPÖ-Vermittler und steirische Königsmacher

Im Kampf um den Landeshauptmann-Sessel spielt Anton Lang nicht die Hauptrolle, dürfte aber zum "Königsmacher" werden. Auch eine Koalition mit der FPÖ schließt er nicht aus. Die eigene Partei müsse laut dem steirischen SPÖ-Spitzenkandidat "mehr in die Mitte rücken".

Seine Polit-Karriere begann Lang in der Leobener Stadtpolitik, nachdem er zunächst ebendort bei der Sparkasse gearbeitet hatte. Ab 2008 war der 64-Jährige Landtagsabgeordneter.

2016 wurde er schließlich Landesrat für Verkehr, Umwelt, erneuerbare Energien und Sport und folgte damit auf Jörg Leichtfried, der damals nach Wien gewechselt war. 2017 übernahm Lang außerdem das Finanzressort.

Nach dem Rücktritt von Michael Schickhofer, der nach den herben SPÖ-Verlusten bei den Landtagswahlen im Herbst 2019 das Weite suchte, kam der Sprung zum Landeshauptmann-Stellvertreter und Chef der steirischen Roten.

Im September 2020 wurde er mit 88,5 Prozent der Stimmen als Vorsitzender der SPÖ Steiermark bestätigt. 

In seiner neuen Rolle fiel er vor allem mit seinem Einsatz rund um das steirische Luftreinhalte-Programm und mit Initiativen in puncto öffentlicher Nahverkehr auf.

SPÖ soll "mehr in die Mitte"

Was die Personalquerelen der SPÖ anbelangt, fährt Lang einen tendenziell zurückhaltenden Kurs. Im Sommer mahnte er von der Bundes-SPÖ zwar ein, man müsse "mehr in die Mitte rücken". Offene Kritik an Andreas Babler blieb allerdings auch auf Nachfragen stets aus.

In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" betonte Lang nach der herben Niederlage bei der Nationalratswahl, man müsse einen Schlussstrich zu ziehen, um die "ewige Personaldebatte zu beenden".

Kein 'Nein' zu FPÖ-Koalition

Klare Worte fand Lang allerdings für die Entscheidung von Alexander Van der Bellen, der FPÖ nicht den Regierungsauftrag zu erteilen. Dass die stimmenstärkste Partei nicht zum Zug kam, sei ein "Fehler" gewesen. Bei einer Zusammenarbeit im Bund müssten zwar "sozialdemokratische Eckpfeiler" eingeschlagen werden, per se ausschließen sollte man sie allerdings nicht.

Dazu gab es auch das Bekenntnis, man werde "in der Steiermark vor der Wahl in der Steiermark auch weiterhin keine Zusammenarbeit mit einer Partei ausschließen. Das gehört sich in einer Demokratie nicht". Schon bei früheren Gelegenheiten hatte Lang erklärt, ein generelles Nein zu einer Koalition mit der FPÖ gebe es für ihn nicht.

Chancen auf Chef-Sessel gering

Als großer Redner gilt Lang nicht - und das werde er auch nicht mehr, gesteht er selbst ein. Er sieht sich als verlässlicher Vertreter der sozialdemokratischen Inhalte, der statt Schlagzeilen zu machen, lieber im Stillen arbeitet.

Auf den Posten des Landeshauptmannes darf sich Lang dennoch nur wenig Hoffnung machen. Die SPÖ rangiert in Umfragen derzeit stabil auf dem dritten Platz.

Steiermark-Wahl: Nächster blauer Sieg?

ribbon Zusammenfassung
  • Im Kampf um den Landeshauptmann-Sessel spielt Anton Lang nicht die Hauptrolle, dürfte aber zum "Königsmacher" werden.
  • Auch eine Koalition mit der FPÖ schließt er nicht aus.
  • Die eigene Partei müsse laut dem steirischen SPÖ-Spitzenkandidat "mehr in die Mitte rücken".