APA/APA/HELMUT FOHRINGER/HELMUT FOHRINGER

SPÖ-Klubchef Kucher über Kritik an Babler "verärgert"

Klubobmann Philip Kucher zeigte sich am Montag im Ö1-"Morgenjournal" über die Wortmeldung vom burgenländischen Mandatar und Ex-Bundesratspräsidenten Günter Kovacs über SPÖ-Chef Andreas Babler unglücklich.

"Ganz ehrlich, ich habe mich gestern persönlich auch geärgert", sagte Kucher, selbst in der Vergangenheit Unterstützer des burgenländischen Landeshauptmanns und gescheiterten Parteivorsitzanwärters Hans Peter Doskozil.

Er würde sich von allen in der SPÖ erwarten, dass man "nach diesen schwierigen Monaten das demokratische Ergebnis auch mit einer menschlichen Größe zur Kenntnis nimmt und auch mitträgt, wie es auch Pamela Rendi-Wagner, Andreas Babler und Hans Peter Doskozil getan haben". 

Kucher versprach, dass man sich im Zuge der versprochenen Sommertour um bestehende Verwundungen und Klärungsbedarf kümmern werde.

Parteitag im Herbst

Nach den Gesprächen im Sommer solle es bis Herbst einen großen Parteitag geben. Bei diesem wolle man dann die inhaltlichen Weichenstellungen gemeinsam vornehmen, sagte der Klubobmann.

Kovacs, Vertreter der burgenländischen SPÖ, hatte Babler am Sonntag gleich in mehreren Punkten seinen Widerstand ausgerichtet. So werde es Tempo 100 "sicher nicht spielen", und eine Legalisierung von Cannabis sei "ein absolutes No-Go", meinte Kovacs in der ORF-Sendung "Hohes Haus".

Kein Gegenwind für "Tempo 100" aus Tirol

Dass die Länder gegen Tempo 100 seien, wie Kovacs gesagt hatte, könne man jedenfalls "nicht so sagen", hieß es vonseiten der roten Tiroler Klubchefin Fleischanderl am Montag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Gerade aus der verkehrsbelasteten Region Tirol gebe es dafür keinen Gegenwind. Fleischanderl verwies in diesem Zusammenhang auf die bereits stellenweise geltende 100er-Beschränkung auf den Tiroler Autobahnen ("Luft-Hunderter", IG-L).

Auch in der Tiroler SPÖ hoffte man jedenfalls am Montag auf eine gemeinsame Position im Herbst. Die SPÖ sei eine "breite Partei" mit vielen Meinungen, erklärte Fleischanderl. Man werde die unterschiedlichen Positionen diskutieren und am Parteitag klären.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach der Kritik an SPÖ-Chef Andreas Babler durch den burgenländischen Mandatar und Ex-Bundesratspräsident Günter Kovacs ist man in der Sozialdemokratie um Beruhigung bemüht.
  • Klubobmann Philip Kucher zeigte sich am Montag im Ö1-"Morgenjournal" über die Wortmeldung unglücklich und versprach, dass man sich im Zuge der versprochenen Sommertour um bestehende Verwundungen und Klärungsbedarf kümmern werde.