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Sexismus-Debatte in Japan spitzt sich zu

Der Rücktritt des Olympia-Chefs hat in Japan die Debatte über Sexismus verschärft. Dabei kamen auch die regierenden Liberaldemokraten (LDP) unter Beschuss, deren Vorstand rein mit Männern besetzt ist. Generalsekretär Toshiro Nikai schlug daraufhin vor, Frauen bei Spitzentreffen zuzulassen - aber nur als schweigende Zuschauerinnen. Dies sorgte prompt bei Oppositionspolitikern und in der Bevölkerung für weitere Kritik, die Partei sei realitätsfremd.

Es sei wichtig, dass die weiblichen Parteimitglieder die Entscheidungsprozesse verstünden, sagte der 82-jährige Nikai am späten Dienstag und verwies darauf, dass der Vorstand gewählt würde. Es handle sich schlicht um PR, konterte die Soziologin Belinda Wheaton von der Universität Waikato in Neuseeland. "Es ist an der Zeit, dass wir uns fragen, warum wir Männern über 70 oder 80 mehr zutrauen als Männern, die 40 oder 50 Jahre alt sind, oder Frauen."

Bei dem Index zur Ungleichbehandlung des Weltwirtschaftsforums rangierte Japan 2020 auf Rang 121 von 153 Ländern. Unter den entwickelten Ländern belegte Japan den letzten Platz.

Ausgelöst hatte die Debatte der Chef-Organisator der Olympischen Spiele in Tokio, der 83-jährige frühere Ministerpräsident Yoshiro Mori. Er hatte bei einer Sitzung des Organisationskomitees Anfang Februar gesagt, Frauen redeten zu viel. Nach heftiger Kritik und trotz mehrfacher Entschuldigungen musste er seinen Hut nehmen. Im Gespräch für seine Nachfolge ist Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto. Die 57-Jährige hat selbst sieben Mal an Olympischen Spielen teilgenommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Rücktritt des Olympia-Chefs hat in Japan die Debatte über Sexismus verschärft.
  • Dabei kamen auch die regierenden Liberaldemokraten (LDP) unter Beschuss, deren Vorstand rein mit Männern besetzt ist.
  • Bei dem Index zur Ungleichbehandlung des Weltwirtschaftsforums rangierte Japan 2020 auf Rang 121 von 153 Ländern.
  • Die 57-Jährige hat selbst sieben Mal an Olympischen Spielen teilgenommen.