Schweiz setzt NÖ und OÖ auf Risikoliste
Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung: "Unverständlich und auf Basis objektiver Zahlen absolut nicht nachvollziehbar" nannte er diese. "Ich weiß nicht, auf welcher Basis die Schweiz solche Entscheidungen trifft", die Corona-Lage im Bundesland sei stabil. Aktuell gebe es in Oberösterreich 725 aktive Fälle, die 14-Tages-Fallzahl liege mit 65,18 deutlich unter dem Österreichschnitt von 99,46, argumentierte Stelzer. Zudem werde im Bundesland bei 81 Prozent der Betroffenen die Quelle der Infektion ausfindig gemacht, damit sei Oberösterreich "das Bundesland mit den meisten geklärten Corona-Fällen".
Neu auf der Schweizer Liste der Risikogebiete sind auch die europäischen Staaten Belgien, Dänemark, Irland, Island, Luxemburg, die Niederlande, Portugal, Slowenien, Ungarn, Großbritannien sowie die französische Region Bretagne und die italienische Region Ligurien. Eine Einreise aus den Risikogebieten muss den kantonalen Behörden gemeldet werden. Auch durch einen negativen Coronatest kann die zehntägige Quarantäne nicht vermieden oder verkürzt werden.
Ausgenommen von der Quarantänepflicht sind Transitreisende, die sich weniger als 24 Stunden in einem Staat oder Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko aufgehalten haben.
Als Risikogebiete gelten in der Schweiz Länder und Regionen, die in den vergangenen 14 Tagen mehr als 60 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner verzeichneten. Dieser Grenzwert wird auch von einigen Kantonen überschritten, darunter Waadt und Genf in der Westschweiz. Innerhalb des Landes gibt es aber keine Reisebeschränkungen.
Auch in Finnland gelten ab Montag wieder Einreisebeschränkungen - und zwar für Reisende aus Deutschland, Estland, Island, Norwegen, die Slowakei und Schweden. Grund dafür ist die Corona-Lage in den betroffenen Ländern. Ausnahmen werden für den Tagesverkehr aus den schwedischen und norwegischen Grenzgebieten gemacht. Österreicher konnten bereits zuvor nur in Ausnahmefällen nach Finnland einreisen.
Zusammenfassung
- Die Schweiz setzt nun auch die Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich auf die Liste der Risikogebiete.
- Für Einreisende, die sich in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in einem der beiden Bundesländer aufgehalten haben, gilt ab kommenden Montag in der Schweiz eine Quarantänepflicht, wie das Schweizer Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte.
- Grund dafür ist die Corona-Lage in den betroffenen Ländern.