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Schweden schiebt Mann wegen Koran-Verbrennungen ab

Schweden verweist einem Medienbericht zufolge einen Mann wegen mehrerer Koran-Verbrennungen des Landes. Die schwedische Migrationsbehörde habe die Abschiebung eines Irakers beschlossen, der in den vergangenen Monaten bei Demonstrationen in der Hauptstadt Stockholm mehrere Exemplare des Korans verbrannt hat, berichtete der schwedische Fernsehsender TV4 am Donnerstag.

Allerdings habe ihm die Behörde aufgrund von Komplikationen bei der Beschlussfindung eine befristete Aufenthaltsgenehmigung bis Mitte April 2024 ausgestellt. Die Migrationsbehörde war für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.

In Schweden hatte es im Sommer mehrere Aktionen gegeben, bei denen Exemplare des Korans entweder beschädigt oder verbrannt wurden. In islamischen Ländern hatte das scharfe Reaktionen ausgelöst. So wurde die schwedische Botschaft in Bagdad von wütenden Demonstranten gestürmt und in Brand gesteckt.

Das skandinavische Land duldet die Verbrennungen unter Berufung auf den Schutz der Meinungsfreiheit. Im August hatte Schweden die Terrorwarnstufe wegen der gestiegenen Gefahr von Anschlägen durch islamistische Extremisten auf die zweithöchste Stufe angehoben.

Die Türkei forderte von Schweden Maßnahmen gegen weitere Koran-Verbrennungen. Der türkische Präsident Tayyip Erdogan legte am Montag dem Parlament die Aufnahme Schwedens in die NATO zur Ratifizierung vor. Zwar hatte Erdogan bereits im Juli den NATO-Verbündeten zugesagt, die Ratifizierung dem Parlament bis zum 1. Oktober vorzulegen. Allerdings verzögerte sich der Vorgang, weil Schweden unter anderem die Aufnahme kurdischer Extremisten der verbotenen Partei PKK vorgeworfen wurde. Schweden verweigerte die Auslieferung von den in der Türkei als Terroristen eingestuften Verdächtigen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Türkei forderte von Schweden Maßnahmen gegen weitere Koran-Verbrennungen.
  • Schweden verweigerte die Auslieferung von den in der Türkei als Terroristen eingestuften Verdächtigen.