APA/APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Schuldenstand steigt im ersten Halbjahr auf 394,8 Mrd. Euro

Die Staatsschulden sind auch im zweiten Quartal weiter gestiegen. Insgesamt erhöhte sich der öffentliche Schuldenstand laut Statistik Austria in der ersten Jahreshälfte um 23,1 Mrd. Euro und betrug zum Stichtag 30. Juni 394,8 Mrd. Euro. Die Schuldenquote stieg im ersten Halbjahr von 78,6 auf 83 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und entfernte sich damit weiter von der Maastricht-Vorgabe von höchstens 60 Prozent.

Zwar stiegen die Staatseinnahmen in der ersten Jahreshälfte um 5,6 Mrd. bzw. 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die staatlichen Ausgaben wuchsen aber im gleichen Zeitraum deutlich stärker, und zwar um 9,6 Mrd. bzw. 7,9 Prozent. Einnahmen in der Höhe von 118,6 Mrd. Euro standen Staatsausgaben von 130 Mrd. Euro gegenüber. Das öffentliche Defizit lag damit im ersten Halbjahr 2024 bei 11,4 Mrd. Euro, das sind 3,9 Mrd. Euro mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Die Steuereinnahmen erhöhten sich im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent, womit die Zuwächse deutlich niedriger als in den Vorjahren ausfielen. Stärker erhöhten sich durch die hohen Gehaltsabschlüsse die Einnahmen aus den Sozialbeiträgen, konkret um 8,1 Prozent. Bei den gestiegenen Staatsausgaben fielen laut Statistik Austria die Inflationsanpassungen bei den Sozialleistungen (plus 4,3 Mrd. Euro) und die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst (plus 2,1 Mrd. Euro) besonders ins Gewicht. Auch die aufgestockten Finanzzuweisungen an Länder und Gemeinden im Rahmen des Finanzausgleichs sorgten für wachsende Ausgaben. Deutlich geschrumpft sind seit Jahresbeginn dagegen die Subventionsausgaben: Aufgrund des Auslaufens der Maßnahmen zur Abfederung der hohen Energiepreise sanken die Subventionen um 24,4 Prozent.

ribbon Zusammenfassung
  • Der öffentliche Schuldenstand Österreichs stieg im ersten Halbjahr 2024 um 23,1 Mrd. Euro auf 394,8 Mrd. Euro, wobei die Schuldenquote von 78,6 % auf 83 % des BIP anstieg und damit die Maastricht-Grenze von 60 % deutlich überschritt.
  • Während die Staatseinnahmen um 5,6 Mrd. Euro stiegen, erhöhten sich die Ausgaben um 9,6 Mrd. Euro, was zu einem öffentlichen Defizit von 11,4 Mrd. Euro im ersten Halbjahr führte, 3,9 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr.
  • Die Steuereinnahmen wuchsen um 3,2 %, während die Sozialbeiträge aufgrund hoher Gehaltsabschlüsse um 8,1 % stiegen; gleichzeitig sanken die Subventionsausgaben um 24,4 % durch das Auslaufen der Energiepreisabfederungsmaßnahmen.