Schönborn könnte am Mittwoch Pension antreten
Schönborn ist gerade erst mit einem großen Dankgottesdienst am Samstag als Erzbischof von Wien verabschiedet worden. Er hatte bereits Anfang 2020 dem Papst seinen Rücktritt angeboten - wurde dann aber lange nicht erhört. Der Vatikan verlängerte Schönborns Amtszeit auf unbestimmte Dauer. Nun stehen die Zeichen aber endgültig auf Ruhestand. An welchem Tag genau Schönborns Rücktritt angenommen wird, steht aber nicht offiziell fest.
Noch unklarer ist, wann Schönborns Nachfolger geregelt wird. In einem Dreiervorschlag des Nuntius sollen der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler, der ehemalige Präsident der Caritas Österreich, Michael Landau, und der Rektor der Päpstlichen Hochschule Athenaeum in Rom, Bernhard Eckerstorfer, genannt worden sein. Landau soll dem Vernehmen nach abgesagt haben, angeblich auch Eckerstorfer.
Steht auch nach Schönborns Rücktritt kein neuer Wiener Erzbischof fest, tritt eine sogenannte Sedisvakanz ein. Dann übernimmt erst einmal der ranghöchste Weihbischof in der Erzdiözese vorerst die Agenden. In dem Fall wäre dies Franz Scharl. In weiterer Folge müsste das Domkapitel einen Diözesanadministrator bestimmen. Offiziell fest steht ein neuer Bischof mit der Verlautbarung im päpstlichen Bollettino.
Schon früher über eine Ernennung eines neuen Wiener Erzbischofs informiert wird die Bundesregierung. Diese darf keine Einwände gegen einen Kandidaten haben.
Zusammenfassung
- Kardinal Christoph Schönborn könnte am Mittwoch, an seinem 80. Geburtstag, als Erzbischof von Wien in den Ruhestand gehen, wenn Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch annimmt.
- Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich schwierig, da mehrere Kandidaten aus dem Dreiervorschlag des Nuntius, darunter Michael Landau und Bernhard Eckerstorfer, abgesagt haben.
- Falls kein neuer Erzbischof feststeht, übernimmt der ranghöchste Weihbischof Franz Scharl vorübergehend die Agenden, und das Domkapitel müsste einen Diözesanadministrator bestimmen.