Salzburg: KPÖ-Erfolg als "Ohrfeige für Parteien-System"
In zwei Wochen wird es in der Stadt Salzburg zu einer Stichwahl zwischen Bernhard Auinger (SPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) kommen. Die ÖVP stürzte ab.
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Salzburg Stadt wird dadurch zum zweiten Standort der KPÖ - die Partei knüpft damit an ihre bisherigen Erfolge in Graz an, wo Elke Kahr Bürgermeisterin ist.
Die ersten Reaktionen zum Ergebnis der Salzburger Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl:
Kahr zu SBG-Gemeinderatswahl: "Sehr erfreut!"
KPÖ freut sich
Die KPÖ-Bundespartei hat sich angesichts des Erfolg bei der Gemeinderatswahl in Salzburg Stadt erfreut gezeigt. Der Bundessprecher der KPÖ und Spitzenkandidat für die Nationalratswahl, Tobias Schweiger, sieht einen thematischen Rückenwind für das laufende Wahljahr.
"Mit einer gestärkten KPÖ werden wichtige Themen wie leistbares Wohnen wieder zum Schlüsselthema", so Schweiger. Der KPÖ-Vorsitzende Günther Hopfgartner, der als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl antritt, gratulierte den Mitglieder, "die dieses stärkende Ergebnis möglich gemacht haben".
Dankl ist "Norbert Hofer der KPÖ"
Politikberater Rudi Fußi zeigt sich im Interview mit PULS 24 Anchorwoman Nina Flori gespannt, wie das Ergebnis interpretiert werde. So habe die ÖVP stark verloren, aber die SPÖ konnte davon kaum profitieren.
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Er geht davon aus, dass der SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger die Stichwahl in Salzburg Stadt um das Amt des Bürgermeisters für sich entscheiden wird. Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) sieht Fußi als den "Norbert Hofer der KPÖ", als "sympathisches Gesicht" einer - für ihn - "total abzulehnenden Ideologie".
Seit Jahrzehnten würde die KPÖ auf das Wohnthema setzen. Insgesamt sei das Ergebnis in Salzburg eine "Ohrfeige für das bestehende Parteiensystem".
Glawischnig teilt gegen Dankl aus
Auch Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig zeigt sich zum Wahlergebnis in Salzburg Stadt kritisch. Sie kannte Dankl aus ihrer Zeit als Chefin der Grünen, Dankl war damals Vorsitzender der Jugendorganisation "Junge Grünen". Schon damals sei Glawischnig die marxistische Haltung des Jung-Politikers aufgefallen.
Glawischnig hätte noch einige inhaltliche Fragen zu Dankls außenpolitischen Positionen, so zum Beispiel seine Haltung gegenüber Russland.
Dankl: "Sind selber sehr überrascht"
Im Interview mit PULS 24 Reporterin Alexandra Nindl nimmt Dankl zu dem Vorwurf der Russland-Freundlichkeit Stellung. Die Putinfreunde würde man eher bei der Wirtschaftskammer oder der OMV finden, so Dankl. Die KPÖ plus sei "entschieden" für Frieden und Menschenrechte. Mit einem "Diktator" wie dem russischen Machthaber Wladimir Putin habe die Partei nichts am Hut.
Zusammenfassung
- In Salzburg fanden am Sonntag die Gemeinderatswahlen statt.
- Das hohe Ergebnis für die KPÖ plus polarisiert - so sieht Politikberater Rudi Fußi den KPÖ-Kandidaten Kay-Michael Dankl als "sympathisches Gesicht" einer "total abzulehnenden Ideologie".
- Der Bundessprecher der KPÖ und Spitzenkandidat für die Nationalratswahl, Tobias Schweiger, sieht hingegen einen thematischen Rückenwind für das laufende Wahljahr.