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Selenskyj: Russland will kein Kriegsende

Heute, 04:07 · Lesedauer 3 min

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland angesichts Hunderter Luftschläge gegen Städte des Landes vorgeworfen, kein Interesse an einem Ende des Kriegs zu haben. "Wer den Krieg so schnell wie möglich beenden will, agiert nicht in dieser Weise", teilte Selenskyj auf der Plattform X mit - nach Moskaus behaupteter Bereitschaft, die Kampfhandlungen zu beenden.

Binnen einer Woche habe es Angriffe mit mehr als 1.000 Drohnen und mehr als 1.300 Gleitbomben gegeben, sagte er. Hinzu kämen Schläge mit Raketen und Marschflugkörpern. Selenskyj hat einer von den USA vorgeschlagenen Feuerpause von 30 Tagen grundsätzlich zugestimmt. Kremlchef Wladimir Putin rückt von seinen Maximalforderungen in dem Konflikt bisher nicht ab. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beschießt die Ukraine den Nachbarn ebenfalls immer wieder mit Drohnen.

Selenskyj forderte die Verbündeten Kiews auf, die Ukraine für einen besseren Schutz weiter mit Flugabwehrsystemen auszurüsten. Es brauche auch vereinten Druck der Europäer und US-Amerikaner auf Russland, um die Aggression zu beenden und einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen. "Es sind entschlossene Maßnahmen erforderlich, darunter auch Sanktionen, die nicht nur beibehalten, sondern auch ständig verschärft werden müssen", sagte er.

Finnlands Präsident Alexander Stubb sieht nur verschwindend geringe Chancen für Verhandlungen des russischen Staatschefs Wladimir Putin über eine Waffenruhe in der Ukraine. "Putin will keinen Frieden", sagte Stubb im Interview der BBC. Putins ursprüngliches Ziel sei es gewesen, die Existenz der Ukraine auszulöschen. "Er hat sein Ziel nicht geändert", sagte Stubb

Gegenseitige Luftangriffe

Russland und die Ukraine haben sich nach Angaben von Behörden in der Nacht auf Sonntag gegenseitig wieder mit Luftangriffen überzogen. Bei neuen russischen Drohnenangriffen sind in der Stadt Isjum im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine mindestens ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwei Jugendliche, teilte der Zivilschutz mit. Eine vorgeschlagene Waffenruhe in dem seit drei Jahren andauernden Krieg bleibt weiter ungewiss.

Mehrere Verletzte

Seitdem ist es auf beiden Seiten wieder zu schweren Luftangriffen gekommen. In der Nacht seien bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Belgorod drei Menschen verletzt worden, darunter ein siebenjähriges Kind, teilt der Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf dem Nachrichtendienst Telegram mit. Alexander Gusew, Gouverneur der südwestrussischen Region Woronesch, erklärt auf Telegram, Luftabwehreinheiten hätten mehr als 15 ukrainische Drohnen über der Region zerstört.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden in der Nacht 47 von 90 russischen Drohnen abgeschossen. 33 Drohnen seien durch den Einsatz von elektronischer Kriegsführung durch das ukrainische Militär umgeleitet worden, heißt es weiter. Schäden wurden den Angaben zufolge in vier Regionen im Norden, im Zentrum und im Süden des Landes gemeldet, ohne dass weitere Einzelheiten genannt wurden.

Zusammenfassung
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigt Russland, kein Interesse an einem Kriegsende zu haben, nachdem es in einer Woche über 1.000 Drohnen- und 1.300 Gleitbombenangriffe auf die Ukraine gegeben hat.
  • Selenskyj fordert die Verbündeten auf, die Ukraine mit mehr Flugabwehrsystemen zu unterstützen, während Finnlands Präsident Stubb die Chancen auf Verhandlungen mit Putin als gering einschätzt.
  • Bei gegenseitigen Luftangriffen wurden in Isjum mindestens ein Mensch getötet und in Belgorod drei Menschen verletzt; die ukrainische Luftwaffe zerstörte 47 von 90 russischen Drohnen.